Konjunktur-Rosa

■ Wirtschaft schwelgt in Zuversicht

Der Senat wird es mit Wohlgefallen hören und so interpretieren: rot-grün – die wirtschaftsfreundliche Regierung. Nach einer Umfrage der Handelskammer sehen die Unternehmen der Stadt die Konjunkturaussichten so günstig wie seit knapp zehn Jahren nicht mehr. Die Kammer hat 1800 Firmen gefragt unmd fast nur positive Rückmeldungen bekommen. Auch bei den Personalplänen, so heißt es, müsse man lange zurückschauen, um so gute Werte zu finden, wie sie fürs kommende Jahr prognostiziert werden. Jeder fünfte Betrieb will die Zahl seiner Beschäftigten aufstocken, allerdings planen 12 Prozent auch eine Reduzierung.

Vor allem die Dienstleister schwimmen im Moment auf der Konjunkturwelle ganz oben. Banken, Finanzfirmen machen in Jubelstimmung und erwarten ein „weiteres kräftiges Wirtschaftswachstum“. Die so genannte Großwetterlage ist es dabei eher, weniger das Hamburger Klima, was die Unternehmen so euphorisch werden lässt: Der Euro ist schwach, die Gewerkschaften haben sich bei den Tarifabschlüssen zurückgehalten, die Steuerreform kommt – alles keine hamburgischen Faktoren. Doch das dürfte die Wirtschaftsbehörde nicht daran hindern, vom boomenden Standort Hamburg zu reden.

Es gibt aber trotz allem auch noch Branchen, die jammern. Die Bauwirtschaft zum Beispiel oder der KfZ-Handel. Ihnen passen der Euro-Kurs und die gestiegenen Ölpreise nicht. aha