weltweitweg
: Hardcore-Halloween

www.kuerbis

Tage des Grauens, eine Zeit zum Gruseln in den gesamten USA: In der Woche vor dem 31. Oktober werden die Häuser mit schwarzen Katzen und Hexen mit spitzen Hüten dekoriert. Skelette baumeln an Verandenpfosten, in den Fenstern leuchten orangene Kürbisse. Vorbereitungen für Halloween, am Vorabend von Allerheiligen, dem „All Hallows Day“.

Halloween

Das Fest hat in Irland seinen Ursprung (www.halloweenideen.de). Die Nacht zum 1. November markierte im keltischen Kalender den Jahreswechsel vom Sommer zum Winter: Die Druiden ehrten die toten Seelen ihrer Ahnen und die des Todesfürsten Samhain. Im 19. Jahrhundert brachten irische Auswanderer die Tradition in die Staaten. Kinder ziehen heute als Gespenster verkleidet von Tür zu Tür und fordern mit dem Spruch „Trick or treat“ ihre Süßigkeiten.

Im Zeichen des Kürbisses

Der 31. Oktober wird durch die Kürbisfrucht symbolisiert (www.halloween.handshake.de/kuerbis.html). Die medizinballgroßen Prachtexemplare sind meistens ausgehöhlt und zur Laterne umfunktioniert, das Fruchtfleisch zu leckerem „pumpkin pie“ verarbeitet. In der Dunkelheit leuchten die eingeschnitzten Gesichter wie dämonische Fratzen.

Kommerz und Tourismus

Längst lebt in den USA eine ganze Industrie von der Deko-Produktion und vom Devotionalienhandel – von der Grußkarte bis zur Teufelsmaske aus Plastik. Inzwischen ist die Gruselwelle auch nach Deutschland geschwappt und ziert Kindergärten und so manche Homepage. Das größte Halloween-Festival Europas wird südlich von Darmstadt gefeiert. Ein amerikanischer Soldat hatte vor zwanzig Jahren die Idee, vor einer skurrilen Burgkulisse eine besondere Party zu veranstalten. Statt der erwarteten 500 Teilnehmer kamen damals schon 5.000 Kostümierte zur Burg Frankenstein (www.burg-frankenstein.de).

New Orleans

Doch zurück in die Staaten, wo das „Dancing in the streets“ in Mississippi Tradition hat. New Orleans (www.halloweenneworleans.com) ist nicht nur für seinen Karneval bekannt, sondern auch für schrille Halloween-Festivitäten.

New York City

Noch dichteres Gedränge herrscht in New York City (www.halloween-nyc.com) mit angeblich zwei Millionen Teilnehmern. Am letzten Oktobertag beginnt die legendäre Parade um 19 Uhr im Village und endet an der Ecke von 6th Avenue und 23rd Street.

San Francisco

An der Westküste begeht San Francisco (bayarea.citysearch.com/E/E/SFOCA/7000/59/08) die Nacht mit zwei Straßenfesten. In die Veranstaltung beim Civic Center, einem abgesperrten Areal zwischen Oper und Rathaus, mischen sich Kostüme von der Stange und auffallend viele Touristen aus Asien unters Volk. Mit mehr kreativem Witz und frivoler Fantasie wird dagegen in der Castro gefeiert, dem traditionellen Viertel der Schwulen. Alle Hotels am Golden Gate sind ausgebucht. Viele Transvestiten haben sich monatelang auf das Hardcore-Halloween vorbereitet.

TILL BARTELS