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Feuerwerk & Silberhändchen

■ Ein Wochenende des Flamenco: Tänzerin Juana Amaya mit Ensemble und Gitarrenlegende Manitas de Plata in Hamburg

Am Anfang steht ein Entde-ckungsmythos: 1964 hörte Pablo Picasso in Arles einen Gitarristen, dessen „Zigeunermusik“ dem Maler in spontaner Begeisterung den sinngemäßen Ausruf „dieser Mann ist bedeutender, als ich es bin!“ entlockte. Der Mann war Ricardo Baliardo, den die Welt unter dem Namen Manitas de Plata – „Silberhändchen“ – kennenlernen sollte. Er gilt als der vielleicht beste Gitarrist von Flamenco und „Zigeuner-Jazz“, in den 60er Jahren war der „Komet der Musikwelt“, wie ihn sein deutsches Label nennt, befreundet mit Picasso und Dalí, Jean Cocteau und Francoise Hardy, gern gesehener Gast sogar im Buckingham Palace. Nach internationalen Erfolgen zog er sich in den 80er Jahren zurück nach Südfrankreich, spielte hauptsächlich mit seiner Familie (zu der irgendwie auch die Gipsy Kings gehören), und kehrte erst in den vergangenen Jahren wieder an die interessierte Öffentlichkeit zurück. Das Konzert an diesem Sonntag ist wohl für lange Zeit das einzige Gastspiel hierzulande.

Bereits am Sonnabend gastiert eine jüngere Ikone des Flamenco in Hamburg: Juana Amaya, „Göttin des Tanzes“ (ABC, 22.8.1996), mit ihrem Ensemble. Amaya, die 1977 mit neun Jahren ihren ersten Tanzwettbewerb gewann, war Star der ersten Flamenco-Aufführung im Petersdom, als Carmen in Salvador Távoras Bizet-Adaption sorgte sie für großes Aufsehen. Sie arbeitete mit Joaquín Cortés und Plácido Domingo zusammen und gilt vielen als beste einschlägige Interpretin überhaupt. „Meine Tänze sind nie vollkommen geplant“, sagt sie selbst, „sondern basieren auf einem Grundgerüst, das der Improvisation den notwendigen Freiraum gibt, um ein Feuerwerk der Gefühle zu entfachen“. Alexander Diehl

Juana Amaya & Ensemble: Sa, 20 Uhr, Markthalle; Manitas de Plata: So, 21 Uhr, Fabrik

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