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Kämpfe und Gespräche

Unruhen in den Palästinensergebieten gehen weiter. Gipfeltreffen der islamischen Staaten in Katar

JERUSALEM rtr/taz ■ Die Zahl der Toten des Palästinenser-Aufstandes ist am Sonntag auf 206 angestiegen. Aus dem Krankenhaus von Schifa im Gaza-Streifen verlautete, ein etwa 15 Jahre alter Palästinenser sei bei einer Demonstration in Eres, einem der Grenzübergänge nach Israel, von israelischen Soldaten erschossen worden. Straßenkämpfe gab es am Sonntag auch wieder im Westjordanland. Schwerpunkt waren erneut der Raum Beit Dschalla und Gilo am Rande Jerusalems.

Am Sonntag flog der israelische Ministerpräsident Ehud Barak nach Washington, um mit US-Präsident Bill Clinton nach Auswegen aus dem Konflikt zu suchen, der die Verhandlungen über einen Palästinenserstaat völlig zum Erliegen gebracht hat. Bereist am Donnerstag hatte Clinton in Washington mit Palästinenserpräsident Arafat verhandelt. In der entscheidenden Frage der Entsendung von UN-Truppen nach Palästina kam es zu keiner Annäherung.

Zum Auftakt des Gipfeltreffens der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) in Doha (Katar) forderte der iranische Staatspräsident Chatami am Sonntag die Gründung eines Palästinenserstaates mit der Hauptstadt Jerusalem. Im Vorfeld des Gipfels, an dem Delegationen aus 56 Staaten teilnehmen, hatte es Unstimmigkeiten über die gemeinsame Haltung gegenüber Israel gegeben. Jordanien und Ägypten waren der vor allem von Syrien und Irak gestützten Forderung nach völligem Abbruch der Beziehungen zu Israel entgegengetreten. Dennoch ist damit zu rechnen, dass die Schlusserklärung der Konferenz eine scharfe Verurteilung Israels und einen Aufruf zu Boykottmaßnahmen enthalten wird. E.P.

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