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Im Klüngelbeutel

Als „erfolgreich“ lässt sich MDR-Intendant Reiter von seinem Verwaltungsrat feiern. Aufgeklärt wird später

Eine „insgesamt“ erfolgreiche Anlagepolitik wurde dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) am Montag von seinen Aufsichtsgremien bescheinigt. Der Verwaltungsrat bezog sich dabei auf das Gutachten einer selbst bestellten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, wonach der MDR zwischen 1992 und 1999 Gesamterträge von rund 503 Millionen Mark erzielt habe – verschwindend gering erscheinen dagegen die beim so genannten Ecuador-Geschäft verpulverten 2,6 Millionen Mark, für die der Verwaltungsrat die Dresdner Bank verantwortlich machte: Das Institut habe den MDR nicht ausreichend über die Risiken der Anleihe informiert.

„Die Sache ist vom Tisch“, freute sich MDR-Intendant Udo Reiter, der denn auch gegen den suspendierten Finanzdirektor Rolf Markner nachkartete: Markner habe eine „aggressive Politik“ verfolgt und den Intendanten nicht über eine bereits 1999 erfolgte Finanzprüfung informiert. Markner hielt dagegen, Reiter selbst habe ihn angewiesen, den Sonderbericht der Prüfer nicht an den Verwaltungsrat weiterzuleiten.

Und während die ARD-Finanzdirektoren ihrem Kollegen Markner mit einer Ehrenerklärung beispringen („stets verlässlicher und vertrauenswürdiger Partner“), profitiert Udo Reiter vom parteipolitischen Klüngel in den Aufsichtsgremien des MDR: CDU und SPD stützen den Intendanten, weil sie um ihren Einfluss auf die Medien bangen – Aufklärung haben sie nicht im Sinn.

Mit der Verabschiedung eines „Eckpunkte-Papiers“ sind nun immerhin die Spielregeln für die künftige Anlagepolitik der Anstalt festgelegt. Vor einem „Anlageausschuss“ soll nun monatlich darüber Rechenschaft abgelegt werden, dass die MDR-Gelder, etwa in Wertpapier-Sozialfonds, „vorrangig renditeorientiert“ verwendet werden. ARNO FRANK

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