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Wirbelsturm Mitch

Am 29. Oktober 1998, nach tagelangen schweren Regenfällen in der Folge des tropischen Wirbelsturms „Mitch“, brach die Nordwand des Vulkans Casita ab. Eine riesige Schlammlawine stürzte ins Tal, verschüttete fünf Dörfer und begrub 2.500 Menschen.

Und wie immer bei solchen Naturkatastrophen war der Mensch nicht ganz ohne Schuld. Der Hang des Casita war besiedelt worden, weil die Ebene zwischen Leon und Chinandega für den Baumwollanbau gebraucht wurde. Die Menschen wollten nicht auf den Berg, sie mussten es. Und weil sie Holz brauchten, um Feuer zu machen, fällten sie die Bäume.

Die riesigen Baumwoll-Plantagen gehörten zuerst den wenigen Reichen des Landes, dann sandinistischen Staatskooperativen. 1990 wurden die Sandinisten abgewählt.

Die Länder des implodierten Ostblocks warfen ihre Baumwoll-Produktion auf den Markt und verdarben damit den Weltmarktpreis. Die Baumwoll-Plantagen am Casita starben.

Acht Jahre später starben die von ihnen vertriebenen Menschen. Der fast kahle Hang des Vulkans konnte die vom Himmel stürzenden Wassermassen nicht halten – eine Schlammlawine brach los.

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