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Herrgottschnitzer von Owschlag

■ Hochsaison bei schleswig-holsteinischem Krippenhersteller

Weihnachten ist nicht mehr fern: Beim Krippenschnitzer Rudolf Schrape (73) in Owschlag bei Eckernförde herrscht Hochsaison. Der Senior mit den geschickten Händen hat mehrere Weihnachtskrippen mit bis zu 15 Figuren gleichzeitig in Arbeit, entweder auf Bestellung oder als Angebot für Kurzentschlossene. Entdeckt hat der ehemalige Bankangestellte und Kunsthändler sein Talent vor acht Jahren während eines Urlaubs im Bayerischen Wald, als er dort einheimischen Herrgottschnitzern über die Schulter schaute.

Seitdem hat Schrape die Kunst, aus Ahorn-, Linden- oder Rosenholz ausdrucksstarke Figuren zu schnitzen, fast bis zur Perfektion entwickelt. Das Handwerk gelernt hat er beim Zuschauen und durch „learning by doing“ per Videokassette und aus Fachbüchern. Den letzten Schliff aber hat er sich bei Holzschnitzmeistern in Oberammergau und Südtirol geholt. Für eine komplette Krippe mit 16 Zentimeter hohen Figuren benötigt der Herrgottschnitzer von Owschlag 14 Tage bis drei Wochen. Da der Senior nicht auf Zuverdienst angewiesen ist, sondern eher die Freude an der Holzschnitzerei im Vordergrund steht, kostet eine solche Krippe zwischen 1200 und 1400 Mark. Das ist etwa halb so teuer wie gleichwertige Kunstwerke aus dem Katalog. Uwe Rehbehn

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