: Neuer Windkraftriese
■ Plambeck und Norderland fusionieren. Von Ökostrom halten sie nichts
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) machts möglich: Die Plambeck Neue Energien AG aus Cuxhaven hat die Windenergie-Firma Norderland Nature Energy aus Hamburg übernommen und ist damit Marktführer in der deutschen Windenergie-Branche. Wie die Unternehmen gestern mitteilten, bringt Norderland in die Fusion Projekte mit einem Volumen von einer halben Milliarde Mark ein.
Norderland plant für 2001 einen Umsatz von gut 150 Millionen Mark. Plambeck hat seinen Umsatz von 1998 auf 1999 auf 110 Milliarden Mark verdoppelt. Die Partner planen, bauen und betreuen Windkraftanlagen für Dritte. Plambeck hat zudem Anlagen zur Nutzung von Solarenergie und Biomasse im Programm und plant einen Off-shore-Windpark vor Borkum.
Der Vorstandsvorsitzende von Plambeck, Wolfgang von Geldern, behauptet zwar, „dass die Welt besser wird, wenn sie sich von den nicht erneuerbaren Energien abwendet“ – von Ökostrom will er jedoch nichts wissen. Im Gegenteil: Das Produkt Ökostrom sei geradezu schädlich, weil es den Kunden eine Belastung auferlege, die nicht sein müsse. Dagegen sei das EEG „der Beginn einer neuen Zeitrechnung“. Für Ökostrom sieht er dagegen keine große Marktchance.
Die eigene defizitäre Stromhandelsabteilung gliederte von Geldern im Zuge der Fusion aus. Die künftige Plambeck Energiekonzept AG machte im vergangenen Jahr 3,4 Millionen Mark Verlust und soll jetzt zu einem Vorzugspreis an die Plambeck-Aktionäre verkauft werden. Sollten dadurch wie gewünscht fünf Millionen Mark in die Kasse kommen, könnte Plambeck seinen Gewinn auf elf Millionen Mark steigern. Einen großen Teil der Aktien werden wohl Plambecks Großaktionäre kaufen, die damit Kapital nachschössen.
Eine andere Windenergie-Firma, die Hamburger P&T Technology plant für den 28. November den Gang an die Börse. P&T wird in diesem Jahr voraussichtlich 84 Millionen Mark umsetzen und einen Gewinn von 3,6 Millionen Mark ausweisen. Im Gegensatz zu Plambeck kommt P&T aus der Anti-AKW-Bewegung und vertreibt über ein Tochterunternehmen, die Ökostrom-Handels AG grünen Strom. Gernot Knödler
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