: Einseitige Erfahrung für die Sinne
betr.: „Die Macht der digitalen Kollektive“, „Im wilden Westen“ (Multikonzerne und der Kampf um die Internet-Jukebox), taz vom 18./19. 11. 00
Tja, auch hier in Kanada/Nordamerika geht die Monopolisierung stetig vorwärts. Drei Musiklabels auf dem ganzen Kontinent und somit auch eine Geschmacksangleichung ohnegleichen.
Ich bin Musiker, und es ist schon unheimlich, wenn man sich an drei verschiedenen Stellen bewirbt aber immer mit der gleichen Person zu tun hat. Eben auch eine recht einseitige Erfahrung für die Sinne. Ade Vielfalt. HANS HUG, Scotsburn, Kanada
Ich habe auch mein Problem mit diesen monopolistischen Konglomeraten. Allerdings ist Napster halt auch nicht die Lösung, weil ich dann auch nichts zu essen habe. Ich bin Musiker und ich muss nun mal auch von etwas leben.
Was soll denn das? Denkt jeder, dass sich die Musik von selbst produziert? Da stecken hohe Kosten drin, ein Album zu produzieren. [...] Und Napster bezahlt nun mal einfach keine Tantiemen.
Also schluckt Euren Marxismus, weil das System Napster halt in diesem Fall nicht auf Kosten der Konzerne geht, sondern letztlich auf Kosten der Menschen, die euch mit Musik beglücken.
HANS HAFNER, Boston
Wer den Grundgedanken des Internets, den freien Austausch von Daten jeglicher Art sympathisch findet, dürfte auch gegen Napster keine Einwände haben. Wen schert es, wenn die fetten Jahre der Musikmultis enden sollten? Im übrigen kaufen auch Napster-User weiterhin CDs, sogar mehr als Nicht-User. Gerne wird bei der MP3-Debatte auch ausgeblendet, dass es tausende von „unabhängigen“ KünstlerInnen gibt, die ihren oftmals wesentlich interessanteren Sound zum kostenlosen und legalen Download zur Verfügung stellen! BORIS SCHLENSKER, Berlin
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