: 01-Award an Enno Patalas und Frieda Grafe
Man möchte den 01-Award mit seinem deutlichen digitalen Signal eigentlich nicht ohne weiteres mit dem analogen Film in Verbindung bringen. Er gehört denn auch zu einem Projekt, das „hdk>>>multimedia“ heißt und Bestandteil einer Public-Private-Partnership zwischen der Hochschule der Künste Berlin, der Deutschen Bank 24, Pixelpark und anderen Sponsoren ist. Sinnvollerweise sind mit der Verleihung des 01-Award Ehrenprofessuren an der HdK verbunden, die dieses Jahr Frieda Grafe (im Bild mit Josef von Sternberg) und Enno Patalas besetzen werden, also zwei prominente Figuren im Bereich des Films. Nach Brian Eno und Nicholas Negroponte, nach den Leuten, die an den Ideen der allernächsten Zukunft basteln, bedenkt die Jury nun die Leute mit dem Medienpreis, die die Ressourcen nach hinten erschließen. Enno Patalas und Frieda Grafe können das, weil sie seit den 50er-Jahren in ihrer publizistischen Arbeit, als Gründer der Zeitschrift Filmkritik und als Kritiker in den überregionalen Tageszeitungen das französische Kino, den Autorenfilm und das Hollywoodspektakel in neue analytische Zusammenhänge stellten. Weil sie wie Enno Patalas schon frühzeitig die Quellen sicherten mit der Initiative zur Sammlung und Rekonstruktion filmgeschichtlicher Werke, den Klassikern großer Regisseure. Sie haben Pionierarbeit für die Mediengesellschaft geleistet, die nicht nur eine Wissens- und Informationsgesellschaft ist, sondern auch eine Erfahrungs- und Erinnerungsgesellschaft. Wbg
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