: Mehr Kanäle, weniger Vielfalt
DÜSSELDORF dpa ■ Die Konzentration auf den deutschen Medienmärkten droht zu einer „multimedialen Meinungsmacht“ zu führen. Das geht aus dem ersten Konzentrationsbericht der 1997 gegründeten Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) hervor, der gestern in Düsseldorf vorgestellt wurde. Das maßgebliche Problem werde das Wachstum der beiden großen deutschen Fernsehanbieter sein, der Kirch- und der RTL-Gruppe. Durch internationale Kooperationen habe sich die Gefahr noch verstärkt, auch wenn derzeit noch keine der Gruppe die kritische Schwelle von 30 Prozent Zuschauer-Marktanteil erreicht habe. Internationale Allianzen von Medienkonzernen dienten vor allem der Absicherung der Position auf den Heimatmärkten, heißt es in dem 460 Seiten starken Werk. Neben der Gefahr auf einzelnen Medienmärkten drohe durch übergreifende Verbindungen etwa zwischen Fernsehen, Presse und Internet die Konzentration von Meinungsmacht in wenigen Händen. Die technische Entwicklung habe zwar zu mehr Kanälen, aber nicht zu größerer Vielfalt geführt.
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