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Moskau gesteht KGB-Mord

Stalins Geheimdienst brachte 1947 den schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg um

MOSKAU afp ■ Russland hat erstmals eingeräumt, dass Stalins Geheimdienst 1947 den schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg umgebracht hat. Die Ermordung des Judenretters durch den KGB werde durch geheime Unterlagen der Militärstaatsanwaltschaft belegt, sagte ein Mitglied der russischen Rehabilitierungskommission für Opfer der Sowjetzeit gestern. Während des Zweiten Weltkriegs rettete Wallenberg in Ungarn Tausende von Juden vor der Ermordung durch die Nazis. Er galt seit 1945 als vermisst. Russland hatte bislang stets abgestritten, mit seinem Verschwinden zu tun zu haben.

Kommissionsleiter Alexander Jakowlew erklärte, Wallenberg sei 1947 im Moskauer Hauptquartier des KGB aus politischen Gründen erschossen worden. Er machte keine näheren Angaben und legte keine Beweise vor. Ein Kommissionsmitglied bestätigte, aus Geheimdokumenten in russischen Militärarchiven gehe die Ermordung Wallenbergs hervor. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum forderte den russischen Präsidenten auf, die Unterlagen an Wallenbergs Familie zu übergeben, die die Rehabilitation ihres Angehörigen fordert.

Wallenberg verschwand, nachdem er im Januar 1945 ins Hauptquartier der sowjetischen Militärverwaltung in Budapest bestellt worden war. 1957 hieß es, er sei 1947 „wahrscheinlich an einem Herzinfarkt“ im KGB-Gefängnis Ljubjanka gestorben. Schwedische Behörden äußerten Zweifel an der Beweiskraft des jetzt vorgelegten Materials. Eine unabhängige schwedisch-russische Kommission untersucht den Fall und will im Januar einen Bericht vorlegen.

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