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Wieder ein Jahr...

■ Jahresrückblick im Amerikahaus

Wieder geht ein Jahr zur Neige. Die Temperaturen sind frühlingshaft. Der BSE-Skandal überzieht Deutschland. Zeit, um Bilanz zu ziehen. Die Hamburger Kammerspiele präsentieren mit Tag und Nacht geöffnet – Das wahre Leben im Jahr 2000 einen Jahresrücklick aus Soap und Kabarett. Frank Göhre und Kammerspiele-Intendant Ulrich Waller haben „Szenen aus der Nachbarschaft“ geschaffen, die sich rund um die Themen der letzten 366 Tage drehen.

Schlaglichter: Schäuble tritt vom Parteivorsitz zurück, die deutsche Nationalelf geht gegen Portugal unter, Kampfhund tötet Hamburger Schuljungen, der Mythos Concorde geht in Flammen auf, und Christoph Daum lässt seine Haare untersuchen.

Der traditionelle Heimatabend, zehn Jahre Kammerspiel-Rückblick-Format, wurde mit dem neuen Jahrtausend zugunsten einer Videothek in St. Pauli gekippt. Dort führen Bernd und Jenny das Sortiment, und in den Gesprächen, die sich mit den rein- und rausstreunernden Stammkunden ergeben, rekapitulieren sie das letzte Jahr.

Dazwischen sampeln die Regisseure Kabarettauszüge aus den Programmen von Horst Schroth und Georg Schramm (als Porno-Freak Herr Hansen ebenfalls in der Videothek zu sehen) sowie einen Auftritt der HipHopper von Trainingslager. Anfang und Ende des Abends bestreitet Matthias Beltz. Die musikalische Untermalung zwischen den Szenen übernimmt ein Live-DJ auf der Bühne. Für Irritation könnten nur die NDR-Kameras sorgen, die die beiden Abende für das Fernsehen live aufzeichnen.

Nicht jeder Rückblick auf das Jahr 2000 wird später so friedlich und heimatzentriert ausfallen, aber Tag und Nacht geöffnet bietet doch eine erste, einfache Vorlage.

Christian T. Schön

heute und morgen, 20 Uhr, Amerikahaus, Tesdorpfstr. 1; auf N3 zu sehen am 16.12. um 23.25 Uhr,

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