EU verklagt Südkorea

Kommission leitet Verfahren wegen unlauteren Wettbewerbs und Preisverfall im Schiffbau ein

BRÜSSEL dpa ■ Im Schiffbau-Streit mit Südkorea hat die EU-Kommission gestern erste Schritte für eine Klage vor der Welthandelsorganisation WTO beschlossen. EU-Handelskommissar Pascal Lamy kündigte vor den Beratungen der EU-Industrieminister über Hilfen für den Schiffbau an, die Brüsseler Behörde werde eine Untersuchung unfairer Handelspraktiken eröffnen. „Der Wettbewerb Südkoreas gefährdet das Überleben des europäischen Schiffbaus, das ist klar“, sagte Lamy in Brüssel.

Der Europäische Schiffbauer-Verband (Cesa) hatte am 24. Oktober Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt, in der sich die Branche über staatliche Hilfen für Südkoreas Werften und negative Auswirkungen auf die Industrie in Europa beklagt. „Wir haben uns die Beschwerde unserer Industrie genau angesehen und glauben, es gibt klare Gründe für uns, die Untersuchung einzuleiten“, sagte Lamy. Die Kommission behandle die Sorgen der Schiffbauer mit größtem Ernst: „Wenn nötig, gehen wir den ganzen Weg bis zur WTO.“ Cesa beklagt den Preisverfall für neue Schiffe. Dem dritten Kommissionsbericht zur Lage des Schiffbaus zufolge liegen die Preise für neue Schiffe in diesem Jahr um 15 bis 30 Prozent unter denen von 1998.