: fall sebnitz
„Einfach nur helfen“
Haben Neonazis den kleinen Joseph im Schwimmbad von Sebnitz ertränkt? Inzwischen widerrufen angebliche Augenzeugen ihre einmal gemachten Aussagen. Die Eltern rücken von ihrem Mordvorwurf nicht ab. In der sächsischen Kleinstadt ermittelt eine vielköpfige Kommission der Staatsanwaltschaft.
Hajo Funke, 55, lehrt an der Freien Universität Berlin Politologie. Vehement tritt er für ein Verbot der NPD ein. Die Eltern Kantelberg-Abdulla lernte er kürzlich während einer Talkshow kennen. Ihre Hilflosigkeit habe ihn angerührt, sagt er.
Vier Tage verbrachte Funke mit der Familie. Er wollte „einfach nur ein wenig helfen“. Er hat Anwälte besorgt, Interviews gegeben und für sie eingekauft. Während seiner Tage in Sebnitz trat der Rechtsextremismusexperte Funke auch mit der Jugendlichen aus der Szene in Kontakt. Diese Bekanntschaft hat ihn in der Vermutung bestärkt, dass Josephs Tod kein tragischer Unfall war. Damit steht er nicht allein. Die Bild-Zeitung, die den Fall hoch gebracht hatte, betonte gestern, sie stehe zu ihren Berichten. ROGA
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