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Abgewetztes Klischee

■ Chirurgen reden über Amputationen

Der Chirurg an sich ist ein pragmatischer Mensch. Er wetzt Skalpelle, amputiert Arme und Beine und entfernt Krebsgeschwüre. Auf der Unfallstation hat er schon alles gesehen. Für Zögern oder Diskussionen mit den Patienten ist selten Zeit.

Ob dieses Klischee vom Chirurgen als abgebrühtem Zyniker tatsächlich stimmt, darüber kann man sich bei der traditionellen 166. Tagung der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen, die noch bis morgen in Hamburg stattfindet, selbst überzeugen. Schwerpunkt der diesjährigen Tagung ist die Metastasenchirurgie. Dort wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt. „Die Operationen können noch exakter und radikaler gemacht werden“, erklärt Xavier Rogiers, Direktor der Abteilung für Hepatobiliäre Chirurgie am UKE Hamburg. „Die PatientInnen leiden dadurch weniger und können früher nach Hause geschickt werden.“

Daneben gibt es eine Vortragsreihe zu Amputationstechniken. Bei Amputationen sei, betont Rogiers die „psychologische Betreuung der Patienten sehr wichtig“. Allerdings widmet sich nur ein einziger Vortrag der Fachtagung einem psychologischen Thema – ein 10-Minuten-Referat mit dem Titel „Überbringen schlechter Nachrichten“. nv

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