Ein Bericht, zwei Links und der Absturz

„Solon bald pleite?“ – neben der Überschrift steht im Beitrag, der am Dienstag um 12.36 Uhr in einem Internet-Diskussionsforum (www.oeko-invest.de) platziert wird, nur noch ein Link: Zur Online-Ausgabe der Financial Times Deutschland (www.ftd.de) mit einem Bericht über die angeblich schlechte Lage der Solon AG. Auch die Chatter bei wallstreet-online.de beschäftigt der Artikel: Schon um 12.21 Uhr prangt dort der Link zur FTD. Kurze Zeit später stürzt die Aktie ab. Und im Internet wird fleißig geschimpft: „Wird man hier denn nur noch verarscht?“ – „So eine Sauerei! Solon, das war’s! Prognose: Die kommen nicht wieder!“ Weit gefehlt: Um 16.24 Uhr erklimmt die Aktie schon wieder die Marke von acht Euro. Ein solcher Kurssturz wäre bei anderen Aktien nur schwer möglich, meint Max Deml, Chefredakteur des Börsendiensts Oeko-Invest: Der Markt für Solon-Aktien sei „sehr eng“. Wenn dann einige Anleger Panik bekommen, rauscht der Kurs in die Tiefe. Schuld daran hat nach Meinung Demls der FTD-Bericht: „Der Tenor des Artikels entspricht nicht der Situation des Unternehmens.“ Aber auch Solon sei nicht ganz unschuldig: Das Unternehmen hätte Zahlen angekündigt und den Termin dann nicht eingehalten. Da werden die Anleger eben nervös. THM