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Runder Tisch für Kinder

■ Bündnis von CDU bis Regenbogen prüft Alternativen zur Kita-Card-Reform

Eine ungewöhnliche Runde traf sich gestern mittag in der Farmsener Kita Max-Ernst-Ring. Rund 20 Vertreter von Kindertagestätten, der Wohlfahrtsverband Soal und der Verein Familien Power sowie Vertreter von CDU und Regenbo-gen gründeten ein „Bündnis für Qualität in der Kindertagesbetreuung“. Initiiert von Dieter Zimmermann, Unternehmensberater mehrerer Hamburger Kitas, wolle man perpektivisch einen Runden Tisch bilden, an dem sich auch die Behörde beteiligen könne.

Es gehe darum, „ein besseres Modell zu finden, als das, das uns mit der Kita-Card droht“, sagte der CDU-Politiker Ralf Harlingshausen. Der Hamburger Senat habe einen „in der Sache guten Ansatz vermurkst“, indem er zunächst die Finanzen festlegte. Harlinghausen: „Kinderbetreuung nach Kassenlage, das kann es nicht sein.“

Es sei zunächst eine „genaue Analyse“ notwendig, um mit Bedacht und mit „Blick auf die Kinder“ ein neues System zu finden, sagte Soal-Vertreter Elimar Sturmhoebel. Die kürzlich im taz-Interview von Senatorin Ute Pape getroffene Behauptung, im Kita-System sei noch Luft drin, treffe nach jahrelanger Sparpolitik nicht zu. Das Bündnis will die Wahlkampfzeit nutzen, um auch anderen Parteien Zusagen abzuringen. „Wir wollen Forderungen stellen, zu denen die Parteien Farbe bekennen müssen“, sagte die Regenbogen-Abgeordnete Heike Sudmann.

Beim nächsten Treffen am 26. Januar soll es unter anderem um die Elternbeiträge gehen. „Die Senato-rin lässt soziale Kälte spüren“, kritisierte Zimmermann. Deren Angebot, Eltern könnten sich Kita-Stunden zum unsubventionierten Preis hinzukaufen, sei „absurd“, da Hamburg ohnehin die höchsten Kita-Gebühren habe. Kaija Kutter

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