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Tut tut tut ...

Die wahnsinnig informativen BSE-Hotlines: „Wer nichts sagt, sagt auch nichts Falsches“ ist offensichtlich das Motto der offiziell zuständigen Stellen in Bund und Ländern

Das Bundesministerium für Ernährung widmet sich der Gefahr durch BSE auf seine Weise. Es richtet ein BSE-Infozentrum mit Verbraucher-Hotline ein. Bürgerfreundlich, von 8 bis 22 Uhr. Die im Netz angegebene Telefonnummer stimmt zwar nicht, aber wer sich trotzdem zur richtigen Nummer durchgefragt hat, wird mit einer Standard-Ansage abgespeist: „Antworten auf uns häufig gestellte Fragen zum Thema BSE finden Sie im Internet unter der Adresse http//:www.bml.de (!). Vielen Dank für Ihr Interesse. Auf Wiederhören.“ Regierung und Technik. Offenbar setzt das Ministerium beim Bürger höhere Internetkenntnisse voraus als im eigenen Hause üblich. Aber es gibt ja Alternativen.

Berlins Senat wollte dem Bundesministerium in nichts nachstehen – und schaltete eine eigene Nummer. Auf der Homepage der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Frauen blinkt ein extra Fenster: „Neu! Neu! Neu! – Info-Telefon 90 28 28 28 - von 9 – 18 Uhr“. Klasse, die Landesregierung! Kümmert sich um die Anliegen der Leute. Prima. Fix gewählt – und man hört: „Das Bürgertelefon des Arbeitsstabes BSE ist geschlossen.“

Enttäuschung macht sich breit: Gibt’s denn keine offiziellen Infos? Doch. Von der Regierung in Brandenburg. Die sind dort nämlich fit. Und Frühaufsteher (8 bis 17 Uhr). (03 31) 8 66 77 76. Was tut sich? Tut sich? Tut? Tut tut tut ...

Wahnsinn, diese Umsicht: bloß dem Bürger nichts Falsches sagen. Sicher ist sicher.

HOLGER KLEMM

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