unverzichtbar – oder unglaubwürdig?: taz muss einfach sein. Punkt.
Warum? Morgens die Treppe runtertapsen und sich freuen, dass keine Leipziger Volkszeitung im Briefkasten steckt ... dann erst mal lesen, warum die taz sein muss, woraufhin ich mich warm lache mit der Wahrheit, um dann Berichte zu lesen über Regionen und Themen, die andere Zeitungen oft „vergessen“ ...
Es ist angenehm, eine Zeitung zu lesen, die nicht so tut, als hätte sie keine Meinung, und auch nicht, als hätte sie eine einheitliche Meinung. Die mich zum Nachdenken zwingt und mir so gute Argumente an die Hand gibt. Die nie dieselbe Titelstory hat wie alle anderen, aber nie etwas Wichtiges „weglässt“. Mit der man prima Platz findet in engen Hörsälen. Mit der man sich in der Wirtschaftsvorlesung angenehm auffällig distanzieren kann. In der nicht nur harte Fakten, starke Argumente und wahre Lokale, sondern auch die allerbesten Bilder zu finden sind. Derentwegen man sich freiwillig vor den Computer setzt und einen Bruchteil der Gründe aufschreibt, warum die taz sein muss. Für die man ohne zu murren horrende Preise bezahlt. Die kreativ genug ist, so etwas wie die John-Lennon-Todestagsausgabe zu schaffen – meine Hochachtung dafür! taz muss sein – auch im nächsten Jahr!
Furchtbar herzliche und Mut machende Grüße von
ELENA VIVIAN FUTTER
(20 Jahre, Politikstudentin in Leipzig, taz-Abonnentin)
The final countdown? Das selbst gesteckte Ziel ist noch in weiter Ferne. Über 100 Abos müssten es schon täglich sein. wenn die taz ihr Versprechen einlöst, dann ist am 31. 12. 00 Schluss mit’s Ganze. Oder war alles mal wieder nicht so ernst gemeint? Danke, liebe LeserInnen usw. Sie haben uns sehr geholfen. Im nächsten Jahr probieren wir es mal wieder. Oder verhält sich die taz ganz deutsch? Eine Sache um ihrer selbst willen tun!! Also dann verzichten alle für die taz Schreibenden ein Jahr auf Gehalt. Oder steht die wirtschaftliche Übernahme – auch Rettung genannt – durch andere schon bevor?
Ich denke, die taz wird so langsam unglaubwürdig – was immer auch geschieht. Sackgasse, was? Da bleibt am Ende nur Kafkas Parabel von der Maus. Dann rennt man schön. Die Katze wartet schon ... auweiah Unser Leser „AUWEIAH“, via Internet
Liebe Elena Vivian Futter, lieber „auweiah“,
vielen Dank für eure Briefe. Und, lieber „auweiah“, den Gefallen, unser „Versprechen“ einzulösen, können wir ihnen zum Glück nicht tun. Zwar werden wir die 50.000-Abo-Marke bis zum Jahresende wohl kaum noch schaffen – wahrscheinlicher ist es sogar, dass die Anzahl der Abos wegen Ferienunterbrechungen für einen kurzen Zeitraum sinken wird. Dennoch hat unsere „taz muss sein“-Aktion großen Erfolg. Viele LeserInnen, die sich zunächst nur für ein 12-Wochen-Abo verpflichten wollten, haben ihre Bestellung verlängert. Andere sind gleich unbefristet eingestiegen. Wir wissen gar nicht, wohin mit all den positiven und ermunternden Stimmen von Prominenten und LeserInnen. Und da sollen wir dichtmachen? Sicher nicht. Aber genauso sicher ist auch: Wir sind nicht saniert. Nur aus dem Gröbsten heraus, das sind wir. Über Ihren Vorschlag, die taz ein Jahr lang unentgeltlich zu produzieren, können wir allerdings nur müde lächeln. Das tun wir nämlich fast schon.
Beste Grüße aus Berlin von Stefan Kuzmany ( kuzy@taz.de )
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