: Granaten und Parolen
Nach Waffenfund in Sachsen Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen Kriegswaffenkontrollgesetz
BERLIN ap/taz ■ Bei der Auflösung eines Skinheadkonzerts hat die Polizei in der Nacht zum Sonntag in Zschopau im Erzgebirge ein illegales Waffenlager ausgehoben. Die Beamten fanden 30 funktionsfähige Maschinenpistolen und Gewehre, Handgranaten und mehrere Tausend Schuss Munition, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Freiberg der taz.
Die Waffen waren bei der Hausdurchsuchung gefunden worden. Gegen den 37-jährigen Hausbesitzer werde wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz sowie das Waffengesetz ermittelt. Der Mann gehöre nicht direkt zur rechten Szene, habe aber schon häufiger Räume an Personen aus dieser Gruppe vermietet. Der Mann konnte bislang nicht verhört werden, weil er volltrunken war und im Krankenhaus lag.
Zu dem Konzert hatten sich am Samstag 79 Angehörige der rechten Szene aus Thüringen und Sachsen getroffen. Gegen mehrere Personen ermittelt die Polizei wegen Volksverhetzung und des Zeigens verfassungsfeindlicher Symbole. Die Skinheads seien aber vermutlich weder wegen der Waffen noch wegen des Konzerts zu belangen, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. „Die werden es wohl als Weihnachtsdisko deklarieren.“ Damit sei die Veranstaltung nicht meldepflichtig gewesen.
Dennoch übte er scharfe Kritik am Vorgehen der Polizei. „Ich kann nicht nachvollziehen, dass sie am Sonntag einfach die Hände in den Schoß gelegt hat.“ Ein Vorwurf, den die Polizeidirektion nicht gelten ließ. „Wir haben die Personalien der Leute und können nun ohne Probleme weiter ermitteln.“ NM
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