piwik no script img

Werder mit Frust nach Haching

■ Trainer Thomas Schaaf in akuter Personalnot / Sieben Spieler fehlen

Bremens Flaggschiff funkt SOS. Der SV Werder ist vor dem letzten Bundesligaspiel des Jahres in große Personalnot geraten. Sieben Profis stehen für den heutigen Vergleich bei der SpVgg Unterhaching (18.15 Uhr/Premiere World) nicht zur Verfügung: Vier Spieler sind gesperrt, drei verletzt und hinter zwei Akteuren steht ein dickes Fragezeichen. „Wir wollen und müssen trotz aller Widrigkeiten gewinnen. Mit drei Niederlagen am Stück möchte ich nicht überwintern“, hat Trainer Thomas Schaaf seiner Mannschaft deutlich gemacht. Dann übte der Werder-Coach noch einmal harte Kritik am Deutschen Fußball-Bund (DFB): „Wir haben schon vor einiger Zeit gesagt, dass uns dieser Termin nicht passt. Es ist ein Unding, dass wir drei Begegnungen in Folge auswärts bestreiten müssen.“

Die Personalsituation hat sich an der Weser dramatisch zugespitzt. Mladen Krstajic und Rade Bogdanovic sind wegen ihrer Unsportlichkeiten in Rostock für fünf beziehungsweise sechs Wochen gesperrt worden. Die Stürmer Ailton und Claudio Pizarro brummen eine Gelbsperre ab. Frank Verlaat, Bernhard Trares sowie Frank Baumann fallen mit Verletzungen aus und das Mitwirken von Andreas Herzog und Raphael Wicky ist ungewiss. „Wir sind dadurch in erhebliche Bedrängnis gekommen. Das Spiel in Unterhaching müssen wir überstehen, dann werden wir in der Winterpause Überlegungen auch in personeller Hinsicht anstellen“, kündigte Schaaf gestern an.

Um den Kader aufzufüllen, hat die sportliche Leitung mit Björn Schierenbeck, Tim Borowski und Simon Rolfes drei Spieler aus dem Regionalliga-Aufgebot in die Profi-Mannschaft berufen. Für Junioren- Nationalspieler Rolfes musste der Verein erst eine Spielerlaubnis beim DFB beantragen. „Für uns wird die Aufgabe ungemein schwer. Aber Ausreden lasse ich nicht gelten. Wir wollen uns in dieser Begegnung auch unter enormem Druck entsprechend präsentieren. Dafür müssen alle kämpfen und nochmals kämpfen“, forderte Schaaf. Die Bremer landeten auswärts in dieser Saison erst einen Sieg.

Bei der SpVgg Unterhaching warnte Trainer Lorenz-Günter Köstner vor Überheblichkeit: „Der SV Werder ist ein angeschlagener Boxer und deshalb sehr gefährlich.“ Er fügte hinzu: „Wenn wir mit 23 Zählern in die Pause gehen, habe ich einen Riesenrespekt vor meiner Mannschaft. Die 20 Punkte, die wir schon jetzt erreicht haben, sind eine größere Leistung als in der letzten Saison.“ Vor einem Jahr hatten die Unterhachinger ebenfalls 20 Zähler auf dem Konto.

Hans-Joachim Zwingmann,

dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen