piwik no script img

hintergrund

Das Ziel der SSS

„Schafft befreite Zonen“ lautete 1992 die Überschrift eines Strategiepapiers aus Kreisen der NPD-Hochschulorganisation. Das Ziel – „Freiräume schaffen, in denen WIR faktisch die Macht ausüben, in denen WIR sanktionsfähig sind“ – haben die Skinheads Sächsische Schweiz (SSS) in der Region um Pirna buchstabengetreu umgesetzt.

Nichtrechte Jugendliche, die aus Angst Journalisten darum bitten, auf jegliche Nennung von persönlichen Angaben zu verzichten, beschreiben Angriffe auf ihre Parties und Treffpunkte einhellig als „blitzartige Kommandoaktionen“. Die Angreifer seien bis zur Unkenntlichkeit vermummt, befehlen ihren Opfern, sich auf den Boden zu legen, schlagen zu und verschwinden auf Befehl. Ein Student berichtet von Skinheads, die im Sommer vor dem stadtbekannten alternativen Café vorgefahren seien und die Gäste fotografiert hätten.

Bis zur Rechtsextremismus-Debatte und den Razzien gegen die SSS im Sommer sei die zunehmende Präsenz der Neonazis in der Region weitestgehend ignoriert worden. „Jetzt heißt es eben, dass es hier Links- und Rechtsextreme gibt“, sagt eine junge Frau. HEIKE KLEFFNER

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen