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Rote Heidi finanziert grüne Mauer

Aufforstung soll die Wüstenbildung in China eindämmen – damit Peking künftig von Sandstürmen verschont bleibt

BERLIN taz ■ Die Chinesische Mauer ist das größte Bauwerk der Erde – die „grüne Mauer“ das größte Naturschutzprojekt der Welt: Bis zum Jahr 2050 sollen im Norden Chinas 55 Millionen Hektar Wald wieder aufgeforstet werden, eine 7.000 Kilometer lange Mauer aus Waldschutzstreifen, um Erosion und Wüstenbildung einzudämmen – mit technischer und finanzieller Unterstützung aus Deutschland.

Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) besuchte erst vor kurzem ein Aufforstungsprojekt in der Provinz Hebei nahe Peking. Die dort angepflanzten Aprikosenbäumchen dienten dem „Schutz der Umwelt und Schutz des Menschen“, so die Ministerin. Neben der Verhinderung von Erosion und Wüstenbildung, einem verbesserten Wasserhaushalt und der Bindung von Treibhausgasen soll nämlich mit dem Projekt den armen Bauern auch ein Einkommen verschafft werden.

Wo heute wieder aufgeforstet werden muss, waren noch in den Fünfzigerjahren üppige Waldflächen. Die fielen Mao Tsetungs „Großem Sprung nach vorn“ zum Opfer: Alles was brannte, kam in die Schmelzöfen der Stahlproduktion. Durch Abholzen sollte zudem Ackerland gewonnen werden. Erst 1978 setzte auch in Bezug auf den Wald ein Umdenken in China ein: Seither versucht die chinesische Regierung, die Probleme in den Griff zu bekommen – mit ersten Erfolgen: 13 Millionen Hektar Wald wurden neu gepflanzt, 11 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche gesichert und 7 Millionen Hektar erodierte Fläche unter Kontrolle gebracht.

Momentan gehen im wasserarmen Norden Chinas jährlich mehr als 2.000 Quadratkilometer fruchtbaren Ackerbodens und Futterweiden verloren. Chinas Finanzminister berichtete Heidemarie Wieczorek-Zeul, allein im Frühjahr habe es in Peking 13 Sandstürme gegeben.

THM

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