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Schicksal

Es passte ins Bild. Er war immer schon bereitwilliges Opfer sogar noch der mäßigen Rauhheiten des Lebens gewesen, früher und länger als andere gebeutelt etwa von sogenannten Sommergrippen. Und war das Perfide am Heuschnupfen nicht, dass er sich erst mit den Jahren einstellte?

Die Geburtstage (im August in gräserreicher Gegend) versanken in Taschentüchern und Fieberschüben, von anderen neuralgischen Zeiten eines ansonsten eher höhepunktlosen Kinderdaseins (Faschingsverkleidung? Nies! Familiärer Sommerurlaub an südfranzösischen Gestaden? Bei beidseitiger Mittelohrentzündung gerade mal der halbe Spaß) erhoffte er sich längst nichts mehr.

Wem aber war es zu verdanken, dass er am Nachmittag des 24. Dezember, jenes in Kälte und Strenge immer irgendwie freundlicher gesonnenen Festes, nach einem schlichten Niesen den Kopf nicht mehr aus einer Linksneigung um etwa 20 Grad zurück in eine zweckmäßig-aufrechte Position bringen konnte? Was die noch anstehenden Erledigungen erschwerte, überdies für manchen Spott sorgte.

An irgendein Loben der Instanz, die sich sowas einfallen ließ und um deren Sohn sich die ganze Chose ja schließlich zu drehen hatte, war nicht zu denken (nicht nur, weil die Klaviernoten in solcher Haltung kaum zu lesen waren). Das undisziplinierte Gelenk freilich renkte sich tags darauf wieder ein; von der weitergehenden Überwerfung indes blieb manches zurück.

Adelheid Laxner

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