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Unverwüstliche Dürre

UN-Wüstenkonferenz: Entwicklungsländer zeigen sich enttäuscht über mangelndes Engagement

BONN dpa ■ Enttäuscht und verärgert über das mangelnde Engagement der Industriestaaten äußerten sich die Entwicklungsländer zum Abschluss der zweiwöchigen UN-Wüstenkonferenz gestern in Bonn. Vergeblich forderten die besonders betroffenen Länder des Südens mehr Geld und einen besseren Zugang zu Finanzmitteln für den Kampf gegen die voranschreitende Wüstenbildung. Die Differenzen zwischen Nord und Süd um die Finanzierung belasteten die Verhandlungen und den weiteren Kampf gegen die weltweit voranschreitende Verödung, erklärte der Leiter UN-Wüstensekretariats, Diallo: „Diese Konvention hat nicht die Unterstützung, die sie benötigt.“ Er lobte aber ausdrücklich den guten „politischen Willen“ vor allem auf Seiten Deutschlands und der EU. Nur wenige Länder seien bereit, Geld zu geben. „Einen billigeren Weg, langfristig Armut, Nahrungsmittelknappheit und Migration zu verhindern, gibt es nicht.“

Dürre und Bodenverödung bedrohen nach Angaben des UN- Wüstensekretariats das Leben von weltweit mehr als 1,2 Milliarden Menschen. Die rechtsverbindliche UN-Konvention trat 1996 in Kraft. Ihr sind inzwischen 172 Länder beigetreten.

Von Seiten der Entwicklungsländer hieß es, trotz der weltweiten Probleme von Verödung werde die UN-Konvention von den Industrieländern nur als „Konvention zweiter Klasse“ behandelt. Sie seien bei der Finanzierung nur zu vagen Zusagen über „Optionen“ bereit gewesen, über deren Konkretisierung erst zu einem späteren Zeitpunkt weiter beraten werden soll.

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