: Ein kupferroter Ball
Hobbyastronomen kommen bei der totalen Mondfinsternis am kommenden Dienstagabend auf ihre Kosten. Aber nur wenn das Wetter mitspielt
Die einzige totale Mondfinsternis dieses Jahres ist in hiesigen Breiten am Dienstagabend zu erleben. Sofern nicht Wolken die Sicht trüben, kann das ungewöhnliche Schauspiel bundesweit schon mit bloßem Auge beobachtet werden, sagt der technische Leiter der Archenhold-Sternwarte, Eckehard Rothenberg.
Die totale Mondfinsternis, bei der der Vollmond ganz in den Kernschatten der Erde eintritt, beginnt um 20.50 Uhr und endet um 21.52 Uhr. Wenn sich die Erde vor die Sonne schiebt, erhält der Mond von dort kein Licht mehr und erscheint als rötlich grauer bis kupferroter Ball. Bei der letzten totalen Mondfinsternis am 21. Januar 2000 war davon jedoch wegen Wolken nicht viel zu sehen.
Dafür stehen diesmal die „Sterne für Hobbyastronomen besonders günstig“, sagt der Experte. Es ist bereits dunkel, aber Himmelsgucker müssen sich trotzdem nicht die Nacht um die Ohren schlagen. Außerdem steht der Vollmond im Winter höher am Himmel als im Sommer und kann deshalb besser wahrgenommen werden. Bei den nächsten totalen Mondfinsternissen in Mitteleuropa am 16. Mai und am 9. November 2003 sowie am 4. Mai 2004 sind die Bedingungen weniger gut.
Wenn das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, ist ein „herrliches Himmelsschauspiel“ zu erleben, wirbt Rothenberg. Die Archenhold-Sternwarte lädt am Dienstagabend zu einem Vortrag unter dem Motto „Mythos Mond“ ein. Anschließend können die Besucher die Mondfinsternis beobachten.
Während des Himmelsspektakels werden sich in der Sternwarte zwei Pärchen das Jawort geben. Auch im hauptstädtischen Zeiss-Großplanetarium ist eine Veranstaltung zur Mondfinsternis geplant. DDP
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