: Araber für Dialog
Arabische Liga für weitere Nahost-Verhandlungen. Flüchtlinge sollen nach Palästina zurückkehren dürfen
JERUSALEM rtr ■ Die Arabische Liga hat gestern nach offiziellen Angaben den Palästinensern eine Fortsetzung der Nahost-Verhandlungen empfohlen. Die Außenminister der Liga hätten sich für weitere Verhandlungen ausgesprochen, sagte Ägyptens Außenminister Amr Mussa nach Beratungen mit Palästinenser-Präsident Jassir Arafat in Kairo: „Der Dialog muss fortgesetzt werden.“
Arafat nahm nach dem Treffen mit neun Außenministern der Arabischen Liga nicht zu den Beratungen Stellung. Thema des Treffens waren Vorschläge von US-Präsident Bill Clinton, auf deren Grundlage ein Nahost-Friedensabkommen ausgehandelt werden soll. Der Ausschuss der Liga unterstütze die palästinensischen Forderungen nach Souveränität über den arabischen Teil Jerusalems, nach einer Rückgabe besetzten Landes im Austausch für Frieden und nach einem Rückkehrrecht für die palästinensischen Flüchtlinge, sagte Mussa. Das Rückkehrrecht bezeichnete er als „heilig“. Libanons Außenminister habe Überlegungen abgelehnt, nach denen Flüchtlinge im Libanon angesiedelt werden sollten.
Israels Ministerpräsident Ehud Barak bekräftigte unterdessen in einem Brief an die Oberrabbiner des Landes, er werde die Souveränität über den Tempelberg im arabischen Teil der Altstadt von Jerusalem nicht aufgeben. Beide Seiten erheben auf dieses Gebiet aus religiösen Gründen Anspruch.
Arafat hatte am Dienstag mit US-Präsident Bill Clinton über dessen im Dezember vorgelegten Friedensplan beraten. Der Sprecher im US-Präsidialamt, Jack Siewert, sagte am Mittwoch, Arafat habe die Vorschläge als Verhandlungsgrundlage für Friedensgespräche akzeptiert, allerdings mit Vorbehalten. Israel hatte sie vorbehaltlich einer palästinensischen Zustimmung bereits zuvor als Basis weiterer Verhandlungen angenommen.
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