: Sensation: Saga hat jetzt Computer
MieterInnen können am Rechner nach städtischen Wohnungen suchen ■ Von Gernot Knödler
Das ist so neu, dass es sich Bausenator Eugen Wagner (SPD) ges-tern nicht hat nehmen lassen, die Sensation höchstselbst zu präsentieren: Die Wohnungssuche bei den städtischen Wohnungsunternehmen Saga und GWG funktioniert jetzt so, wie schon seit Jahren die Recherche auf der taz-CD-Rom. In eine Suchmaske werden die Eigenschaften des gewünschten Domizils getippt, und der Rechner ermittelt passende freie Wohnungen.
Die neue Art der Wohnungssuche gibt es in allen 19 Geschäftsstellen von Saga und GWG sowie in dem brandneuen „Wohnshop“ der Wohnungsunternehmen im HEW-Kundenzentrum am Mön-ckeberg-Brunnen. Nach der gestrigen Vorstellung soll der Wohnshop am 1. Februar für Normalsterbliche eröffnet werden. Potentielle MieterInnen können von den Saga/GWG-BeraterInnen dann auch näheres zur Lage der vom Computer ermittelten Wohnung erfahren und gleich eine Besichtigung vereinbaren. 2000 bis 3000 Wohnungen seien ständig verfügbar, sagte Saga/GWG-Vorstand Michael Sachs. Insgesamt gehören den beiden Unternehmen 133.000 Wohnungen.
Wie Wagner einräumte, hat das kundenfreundliche Angebot nicht zuletzt etwas damit zu tun, dass es heute nicht mehr ganz so schwierig ist, eine Wohnung zu bekommen wie vor ein paar Jahren. „Auf einem entspannten Wohnungsmarkt, wie wir ihn in Hamburg dank großer Anstrengungen aller Beteiligten haben, verändern sich auch die Bedürfnisse der Wohnungssuchenden“, sagte der Bausenator. „Die Zeiten sind vorbei, dass die Leute in Scharen vor der Tür standen und sagten, wir suchen eine Wohnung“, urteilte der Wohnungsverwalter Matthias Nöbbe.
Machen wir die Probe aufs Exempel: Eine Kollegin sucht für eine WG eine vier-Zimmer-Wohnung in Eimsbüttel, so 90 Quadratmeter, höchs-tens 2000 Mark Miete. – Fehlanzeige. „Wollen Sie nicht nach Langenhorn ziehen?“, fleht Wohnungsverwalter Stefan Rechter. Überall verfügten Saga und GWG über Wohnungen, nur leider kaum in Eimsbüttel. Und Vier-Zimmer-Wohnungen seien erst recht schwer zu finden: Es gibt nur wenige, und wer einmal darin wohnt, zieht nicht mehr aus.
Wir suchen in St. Georg und St. Pauli und reduzieren die Größe auf 80 Quadratmeter: Immerhin zwei Angebote, allerdings mit zwei halben Zimmern und eines erst ab Mai frei. Eine stadtweite Suche von 100 Quadratmetern aufwärts ergibt eine ganze Liste an Treffern, darunter in Altona und St. Pauli Nord. Das Ergebnis wird ausgedruckt, mal sehen, was die wohnungssuchende Kollegin dazu sagt.
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