: Rauschgift wird rarer
Der UNO-Weltdrogenbericht stellt einen Rückgang der globalen Produktion von Kokain und Heroin fest
WIEN rtr ■ Einen deutlichen Rückgang bei der Produktion von Kokain und Heroin haben die Vereinten Nationen in ihrem Weltdrogenbericht für das Jahr 2000 festgestellt. Bei der Herstellung von Kokain habe es von 1992 bis 1999 einen Einbruch von fast 20 Prozent gegeben, hieß es in dem gestern veröffentlichten Bericht. Bei Heroin seien es allein im Jahr 2000 17 Prozent gewesen. In Zusammenhang damit sei die Zahl der Absatzmärkte nicht angestiegen, in einigen Fällen sogar gesunken. Die UNO geht davon aus, dass Ende der 90er-Jahre weltweit 180 Millionen Menschen Drogen konsumierten. Das entspreche 4,2 Prozent der über 15-Jährigen.
Das weltweit mit Abstand am weitesten verbreitete Rauschgift ist dem Bericht zufolge Cannabis mit 144 Millionen Konsumenten. Amphetamine werden von 29 Millionen Menschen eingenommen, Kokain von 14 Millionen Menschen. Bei den Opiaten sind es 13,5 Millionen Personen. Rund neun Millionen Menschen sind heroinabhängig.
Die Staaten der internationalen Gemeinschaft sollten damit aufhören, im Kampf gegen Rauschgift eine aussichtslose Lage anzunehmen, sagte der Chef der UNO-Behörde für Drogenkontrolle und Verbrechensbekämpfung, Pino Arlacchi, gestern. Er sprach sich stattdessen für einen pragmatischen und langfristigen Ansatz aus, um Angebot und Nachfrage zu senken.
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