piwik no script img

zehn jahre dauerdiepgen: aus dem alltag des regierenden

Lange schlafen ist eigentlich nicht seine Sache. Am Wahlsonntag gönnte sich der Regierende Bürgermeister jedoch ausnahmsweise zusätzlich ein halbes Stündchen Träumerei. Gegen 7.30 Uhr mischte er sich dann wie jeden Morgen Milch in sein Müsli und biss in einen Apfel. Ehefrau Monika leistete Eberhard Diepgen an diesem wichtigen Tag natürlich Gesellschaft. Nach der morgendlichen Stärkung joggte Diepgen wie immer in der Gegend am Schlachtensee. Die Zeit war knapp bemessen, denn schon um 10.30 Uhr machte der CDU-Politiker gemeinsam mit Monika seine Kreuze im Zehlendorfer Wahllokal. Kein Privattermin natürlich: Interviews mit Radiosendern gab er, lächelte in Kameras. Im Anschluss an diese Bürgertat trat er gegen 12 Uhr noch einmal offiziell als Regierender Bürgermeister auf. In der Rykestraße in Prenzlauer Berg weihte er einen Lehrraum der dortigen Synagoge ein. Danach ging es zurück nach Hause. Die Stunden vor dem hektischen Wahlabend verbrachte Diepgen in Ruhe im Kreis der Familie, entspannt, telefonierend, plaudernd. Gegen 17.30 Uhr hieß es dann: Antreten zur Stunde der Wahrheit, der schwarze Dienstwagen fuhr vor und kutschierte den Regierungschef in das Abgeordnetenhaus. Dort ging er dann zunächst zu seiner Fraktion, die sich im Festsaal des Parlaments versammelt hatte.

Berliner Morgenpost, 11. Oktober 1999 FOTO: AP

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen