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riegers vergangenheit

Der Rechtsaußenanwalt

1968, noch als Jurastudent, schloss sich Jürgen Rieger der „Aktion Oder-Neiße“ an, 1969 dem „Bund Heimattreuer Jugend“. 1972 verfasste er (unter Pseudonym) die indizierte Schrift „Rasse – Ein Problem auch für uns“. 1970 beteiligte sich Rieger im Oktober an einer Nazidemonstration, bei der es zu Ausschreitungen kam. Wegen Körperverletzung wurde er 1974 verurteilt.

Rieger war 1972 Mitbegründer des „Nordischen Rings“ und wurde Vorsitzender der „Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung“. 1975 eröffnete er ein Anwaltsbüro in Hamburg und vertrat seither zahlreiche Rechtsextreme.

Seine Strategie ist die Verschleppung der Verfahren: Durch Unmengen von Befangenheits- und Beweisanträgen verzögert Rieger die Entscheidung und nutzt seine Plädoyers für politische Kundgebungen. 1993 vertrat er Neonazis vor dem Stuttgarter Landgericht, die laut Anklage ein „Komitee zur Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Adolf Hitlers“ gegründet hatten. Rieger wollte 500 Zeugen laden – wurde jedoch mit einem Strafverfahren wegen Begünstigung und Strafvereitelung belegt. Allerdings ohne Folgen. 1996 wurde Riegers „Heide-Heim e. V.“ verboten, der bis dahin im niedersächsischen Hetendorf rechtsextremistische Tagungen veranstaltet hatte.

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