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Häftlinge klagen über Repressalien

Im Zusammenhang mit der Fesselung eines Strafgefangenen aus Somalia in der Haftanstalt Tegel hat die Gesamtinsassenvertretung (GIV) gestern erneut schwere Vorwürfe gegen die Anstaltsleitung erhoben. Vier Insassen, die gegen Justizbeamte Strafanzeige wegen Misshandlung des Somaliers erhoben haben, seien deshalb „fortlaufend Repressalien“ ausgesetzt. Durch tägliche Zellenkontrollen und Zwangsverlegung versuche man die Zeugen unter Druck zu setzten, die Strafanzeigen zurückzuziehen. Inhalt der Anzeige ist, dass der Somalier „mit brutalster körperlicher Gewalt“ von Beamten in seine Zelle geprügelt worden sei. Justizsprecher Sasche Daue wies die Vorwürfe gestern entschieden zurück. Es habe allenfalls vereinzelte Zellenkontrollen gegeben, die aber nicht im Zusammenhang mit der Strafanzeige stünden. Auch die Verlegung eines Zeugen von einer Doppel- in eine Einzelzelle stehe nicht mit der Anzeige der Strafgefangenen in Verbindung.

Der Somalier ist seit dem 15. Dezember am Fuß gefesselt, weil er als „fanatischer Vollzugsstörer“ gilt. Nachdem die GIV den Vorfall öffentlich gemacht hat, hat die Anstaltsleitung ein neuerliches psychiatrisches Gutachten über den Mann sowie dessen vorzeitige Haftentlassung beantragt. Doch das dauert. Der 46-jährige Afrikaner ist zu zehn Monaten Haft verurteilt worden, weil er Taxi gefahren war, ohne zu bezahlen. PLU

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