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Blind Date und Lunchpakete

■ Auf der Junior Messe stellen SchülerInnen eigene Produkte vor

„Die Bilanzen sind gut, und die Aktien steigen.“ Torben Pergandae, 19 Jahre, steht zufrieden vor dem Messestand des städtischen Gymnasiums Bad Segeberg. Die Schule nimmt an „Junior“ teil, einem Projekt, das vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln initiiert wurde. Ein Jahr lang bekommen SchülerInnen die Möglichkeit, ihr eigenes Unternehmen zu führen. Um das Startkapital aufzubringen, verkauften sie Aktien an ihre Freunde und Verwandten.

Auf der Junior-Messe gestern im Alstertal-Einkaufszentrum präsentierten 24 Jung-Unternehmen ihre Produkte. Die Firma des Bad Segeberger Gymnasiums heißt „BGN networks“. Alle SchülerInnen tragen Jackets. Die Zwölftklässler sind um professionelles Auftreten bemüht, der Weg zur New Economy ist nicht mehr weit. Die 15 SchülerInnen installieren Netzwerke und erstellen Homepages.

Andere stehen mit ihrem Projekt noch am Anfang. Die „Blind Date Agentur“ des Gymnasiums Hummelsbüttel hofft auf der Junior-Messe ihren ersten Kunden zu ergattern. Die Partnervermittlung „Heartbeat“ vom Coppernicus Gymnasium hat schon eine Internet-Adresse, auf der sich einsame Herzen anmelden könnten, was sie aber bislang verschmähten. Am Erfolg zweifelt Mitbegründer Albert Siems dennoch nicht: „Hamburg ist ja eine Stadt mit vielen Singles, und gerade für Jugendliche wird da wenig geboten“, sagt der 15-Jährige. Zudem soll „Heartbeat“ deutschlandweit expandieren.

Reißenden Absatz finden bereits „individuell gestaltete einmalige Lunchsets“, genannt I.G.E.L. 40 Stück haben die Neunt- und ZehntklässlerInnen der Schule Ehestorfer Weg schon verkauft. Die Geschäftsidee entstand, als sie Jüngere beim Kampf um verwechselte Brotdosen beobachteten. „Die sahen einfach zu ähnlich aus, deswegen gibt es die Lunchsets mit Namen und in verschiedenen Farben“, erklärt Florian Kersten.

Nach einem Jahr werden die Unternehmen aufgelöst. Ziel des Projektes ist es, dass die SchülerInnen wirtschaftliche Zusammenhänge in der Praxis erlernen. Florian Kersten „machts Spaß“, ein Unternehmen auf Zeit zu haben. Im wirklichen Leben will er aber lieber Polizist werden. Michaela Soyer

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