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Gemeinsame Kiste

■ Hapag-Lloyd beteiligt sich am Containerterminal Altenwerder

Der Hamburger Transport- und Logistikkonzern Hapag-Lloyd wird sich mit 25,1 Prozent der Anteile am neuen Containerterminal Altenwerder im Hafen beteiligen. Das teilten Hapag-Lloyd und die Mehrheitseignerin, die städtische Hamburger Hafen- und Lagerhaus AG (HHLA), gestern mit. In Altenwerder wird im März nächsten Jahres eine der weltweit modernsten Umschlaganlagen mit einer Kapazität von zunächst 1,9 Millionen Standardcontainern ihren Betrieb aufnehmen.

Mit dem Terminalbau südlich der Köhlbrandbrücke war vor eineinhalb Jahren begonnen worden, nach dem die drei letzten Familien Altenwerder zwangsweise verlassen hatten. Von Planierung, Aufschüttung und Zubetonierung verschont blieben nur Kirche und Friedhof. Der damit verlorene Kampf um den Erhalt des 800 Jahre alten ehemaligen Fischerdorfes und gegen die Hafenerweiterungspläne der Stadt dauerte fast 20 Jahre. Als Symbol für Naturschutz und gegen rücksichtslose Industrialisierung trug er wesentlich zur Gründung der Grün-Alternativen Liste bei. Die akzeptierte bei den Koalitionsverhandlungen mit der SPD im Herbst 1997 jedoch die Zerstörung des idyllischen Fleckens an der Süderelbe.

Mit Hapag-Lloyd beteiligt sich erstmals eine Reederei an einem Hamburger Containerterminal. Hamburg sei ein strategisch wichtiger Umschlagplatz für die Verkehre nach Skandinavien, in den Ostseeraum und nach Mittel- und Osteuropa, begründete Unternehmenssprecher Klaus Heims den Einstieg. „Es gibt aber keinen Strategiewechsel, sondern eine Stärkung des Standorts Altenwerder und des Hamburger Hafens“, sagte Bernd Meyer von der Wirtschaftsbehörde.

Der Terminal Altenwerder ist die Hamburger Reaktion auf den stetig wachsenden Containerverkehr. Allein im vergangenen Jahr nahm der Umschlag von Containern um 14 Prozent zu. Ausgerüstet wird der neue Terminal mit den so genannten Post-Panmax-Containerbrü-cken, mit denen auch die größten Pötte zügigst gelöscht werden können. Den Transport der Kisten auf den Kais übernehmen fahrerlose Transportfahrzeuge.

Mit ein Grund, warum die einstmals versprochenen 2000 Arbeitsplätze im neuen Terminal auf etwa 400 zusammenschnurrten. lno/smv

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