: zum beispiel
China
In den 90er-Jahren gingen bei der chinesischen Staatsanwaltschaft mehr als eine Million Beschwerden über korrupte Beamte ein. Wie die Pekinger Volkszeitung meldete, wurde in 500.000 Fällen ermittelt. Mehr als 30.000 der Beschuldigten waren Funktionäre in Behörden und Staatsbetrieben. Laut der offiziellen Nachrichtenagentur Xinhua wurde allein 1999 in 130.414 Fällen ermittelt, davon endeten 32.447 mit einer Bestrafung. Unter den Verurteilten waren 4.092 Kreisleiter oder höhere Kader. 327 waren mindestens Abteilungsleiter, 17 Provinzgouverneure oder Minister.
In den letzten Jahren stürzte unter anderem der frühere Pekinger Bürgermeister über Grundstücks- und Bestechungsskandale. In der Millionenstadt Shenyang terrorisierte Mafiaboss Liu, KP-Mitglied und Stadtverordneter, die Stadt unter anderem mit seinem Schutzgeldsyndikat. Shenyangs Vizebürgermeister Ma Xiangdong verspielte 9 Millionen Mark aus der Stadtkasse in den Casinos von Macao. Und in der südlichen Hafenstadt Xiamen waren jahrelang Parteiführung, Zoll-, Polizei- und Stadtbeamte in einem riesigen Schmuggelnetz verflochten. Die Affäre reichte bis ins Politbüro.
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