: Riesenzelle am Solarhimmel
Shell und Siemens gründen gemeinsames Unternehmen zur Herstellung von Sonnenstrom-Anlagen und werden zum weltweit viertgrößten Produzenten
MÜNCHEN dpa ■ Siemens Solar und der Shell-Konzern machen gemeinsame Sache beim Solarstrom. Anfang April soll das Gemeinschaftsunternehmen unter dem neuen Namen Siemens and Shell Solar GmbH nach Angaben beider Firmen starten. Die Gesellschaft wird zu den weltgrößten Solarunternehmen zählen.
Shell will zunächst seine deutschen Solaraktivitäten und eine Finanzeinlage in nicht genannter Höhe einbringen. Dafür erwirbt Shell ein Drittel an der bestehenden Siemens Solar GmbH in München. Bis spätestens Ende 2002 will der Mineralölkonzern auch sein restliches Solargeschäft einbringen.
Beide Unternehmen wollen durch das Zusammengehen ihre Stellung am Weltmarkt der Photovoltaik verbessern. Der gemeinsame Umsatz in der Solartechnik liegt bei 150 Millionen Euro und die Produktion bei rund 35 Megawatt. Unter den weltgrößten Solaranlagenherstellern besetzt das Unternehmen damit Rang 4. An der Spitze stehen die beiden Konzerne Sharp und Kyocera sowie das US-Unternehmen BP Solarex.
Siemens-Solar-Chef Gernot Oswald rechnet für die kommenden Jahre mit einemWachstum des Markts für Solarstrom von 15 bis 25 Prozent. „Die neue Siemens and Shell Solar will mindestens mit dem Markt weiter wachsen“, sagte Oswald. Siemens Solar und Shell arbeiteten bereits in Asien seit zehn Jahren in zwei Projekten zusammen.
An der Siemens Solar GmbH war bislang Siemens mit 51 Prozent und die E.ON Energie AG mit 49 Prozent beteiligt. Das Unternehmen mit 97 Millionen Euro Umsatz im Geschäftsjahr 1999/2000 arbeitete zuletzt mit Verlust in einer niedrigen zweistelligen Millionenhöhe. Wegen starker Verteuerung der Silizium-Rohmaterialien wurde auch für 2000/2001 ein Verlust in nicht genannter Höhe erwartet. Das auf die Installation von Solarstrom-Anlagen spezialisierte Unternehmen vertreibt seine Produkte in mehr als 90 Ländern und beschäftigt weltweit rund 600 Mitarbeiter.
An der neuen Siemens and Shell Solar GmbH werden Siemens, E.ON und Shell mit je einem Drittel beteiligt sein. Die zuständigen Gremien und Behörden müssen dem Zusammengehen in der Solartechnik von Siemens und Shell noch zustimmen. Anfang Dezember hatten Siemens Solar und Shell Renewables Limited aus London erste Verhandlungen bekannt gegeben. Shell Solar entwickelt und vermarktet Solarzellen, Solarmodule und -systeme. Produziert wird in Gelsenkirchen, den Niederlanden, Indien und Japan.
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