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Volle Schule

■ CDU und Regenbogen kritisieren Statistik zum Unterrichtsausfall

Hätte die CDU das Sagen, würde in Hamburg nie mehr die Schule ausfallen. Denn Wolfgang Beuß, schulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion verspricht: „Wir würden dem Unterrichtsausfall mit Menschen zu Leibe rücken.“ 250 LehrerInnen würde Beuß für eine „mobile Lehrervertretung“ einstellen. Die würde einspringen, wo gerade ein Kollege fehlt. Fehlt niemand, könnten die Springer zusätzliche Stunden geben.

Zwar gibt Beuß zu, dass es vermutlich schwierig wäre, PädagogInnen zu finden, die an wechselnden Schulen ständig andere SchülerInnen unterrichten möchten, „aber so kann es nicht weitergehen“.

Beuß kritisiert, dass Schulsenatorin Ute Pape Zahlen zum Unterrichtsausfall vorgelegt hat, die 13 Monate alt sind. Und während es Pape freut, dass Hamburg mit einem Unterrichtsausfall von drei Prozent aller Stunden im Bundesvergleich gut aussehe, hat Beuß ausgerechnet: „Monatlich fallen 30.984 Stunden aus, 43.800 müssen vertreten werden.“ Und vertreten heißt für ihn nur, dass die SchülerInnen nicht nach Hause geschickt wurden, es gehe aber um Qualität.

Das Hauptproblem sieht Beuß darin, dass die Schulen die Vertretung selber organisieren müssen, wenn ein Lehrer bis zu vier Wochen ausfällt. Schulentwicklung, schulgenaue Einstellungen, Budgetrecht, Evaluation: „Das alles wird den Schulen zusätzlich aufgebürdet“, klagt er.

Auch Julia Koppke, bildungspolitische Sprecherin der Regenbogen-Gruppe, kritisiert, dass eine LehrerInnenversorgung von 96,5 Prozent offenbar nicht ausreiche. „Eine hundertprozentige Versorgung muss von Anfang an gewährleistet sein.“ san

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