: streit um gorleben
Kein anderer Standort in Sicht
Bis heute gibt es weltweit kein genehmigtes Endlager für Brennelemente aus Atromkraftwerken und hoch radiokative Abfälle aus der Wiederaufbereitung. In Deutschland wird seit 1979 der Salzstock Gorleben auf seine Eignung als Endlager für atomare Abfälle erkundet. Wissenschaftler haben immer wieder Zweifel daran geäußert, ob Gorleben dafür tauglich ist. Kritiker sagen, das Deckgebirge über dem Salz sei nicht dick genug, um eine wirksame Barriere zu bilden. Außerdem habe der Salzstock Verbindung zum Grundwasser. Rot-Grün hatte daher im Koalitionsvertrag vereinbart, dass weitere Gesteinsformationen untersucht werden sollten. Der grüne Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat vor etwa einem Jahr einen „Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte“ eingerichtet, der fundierte Kriterien entwickeln soll. Doch nach dem Atomkonsens hieß es in einer Erklärung der Bundesregierung, dass „die Barrierefunktion des Salzstockes positiv bestätigt wurde“. Die niedersächsischen Grünen befürchten, dass Gorleben als Endlager festgeschrieben wird und niemand den politischen Mut aufbringt, nach möglicherweise besser geeigneten Standorten zu suchen.
Die Lieferung ins marode ehemalige DDR-Atommülllager Morsleben ist von der Bundesregierung verboten worden. In Morsleben besteht die Gefahr, dass bis zu 1.000 Tonnen schwere Salzbrocken aus der Decke auf die Atommüllbehälter stürzen können. Das Bundesamt für Strahlenschutz denkt darüber nach, die gefährderten unterirdischen Räume zu verfüllen, um dies zu verhindern. BES
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