Heute: Pro und Kontra zum Brief von Sabine Titz. Die hatte letzte Woche ein Plädoyer dafür gehalten, sein taz-Abo nicht zu unterbrechen. Im Angesicht der steigenden Zahl auf dem taz-Abo-Index hatte sie die „nackte Wut! gepackt.: „Saublöd. Ich erhöhe die Abozahl – und die machen Urlaub“
PRO
Dieser Artikel von Sabine Titz muss konserviert werden, bis die AbounterbrecherInnen wieder zurück sind. Deshalb hab’ ich ihn ins taz-Forum gestellt (www.taz.de; Anmerkung der Red.). Er sollte erneut abgedruckt werden, wenn die Unterbrecherzahl einen Tiefststand hat. Ich rufe also alle einverstandenen ForumsteilnehmerInnen auf, mit einem simplen Beitrag, wie etwa „ja“, dieses Thema an der Spitze der aktuellen Beiträge zu halten.
Ich selbst komme mir eigentlich nur noch saublöd vor, wenn ich ein 10-Wochen-Abo verschenke, um meinen Beitrag zu einer Abokurve von +1 zu leisten und dann festzustellen, dass die Damen und Herren AbonnentInnen sich entschlossen haben, in Urlaub zu fahren und Geld am falschen Ende zu sparen.
Eigentlich wollte ich einen Appell an alle meine taz-Genossen richten, in einer konzertierten Aktion ab 1. März 100-Mark-Abos zu verschenken, um endlich die 50.000 zu überschreiten. Ob der aktuellen Unterbrecherzahlen sehe ich mich aber nicht in der Lage, zum Kampf gegen Windmühlenflügel aufzurufen.
Das taz-Abo sollte einen Jahrespreis haben (unabhängig vom Zahlungsmodus). Dann kann man sich aussuchen, ob man einen überquellenden Briefkasten haben oder eben zwangsweise einen Knacki beglücken möchte. ANDRÉ PODSZUS
KONTRA
Sparen Abo-UnterbrecherInnen am falschen Ende? Kann jemand anders als ich selbst beurteilen, ob ich die Kosten für das Abo während meines Urlaubs zahlen kann? 60 Mark, das reicht z. B. für eine einfache Fahrt mit der Mitfahrzentrale von München nach Berlin. 60 Mark, das können zwei bis drei Nächte in einer Jugendherberge sein oder zwei Nächte Bed & Breakfast in Köln. Ich selbst gehöre zu den AbonnentInnen, die oft genug ihr Abo „unterbrechen“, und zwar weil ich schlicht und einfach die Kohle manchmal nicht habe, um die Rechnung rechtzeitig zu bezahlen, so dass die Lieferung immer mal wieder vorübergehend eingestellt wird.
Meine Solidaritätsleistung besteht darin, mein Abo immer noch nicht gekündigt zu haben. Wie das bei anderen aussieht, die ihr Abo „freiwillig“ unterbrechen, weiß ich nicht, aber der Rundumschlag mit der Keule der mangelnden Solidarität scheint mit hier doch sehr überheblich. Diese Art von Solidarität muss eineR sich auch leisten können.
Knast-Abos, Abo bezahlen auch im Urlaub ? Gern, sobald es möglich ist. Beschimpfungen und überhebliche Wut auf die, die vielleicht einfach mehr sparen müssen als Frau Titz und trotzdem mal Urlaub machen wollen? Nee danke!!!
SANDRA DÄXL, WOLFRATSHAUSEN/MÜNCHEN
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