piwik no script img

Mehr Studis für das Land

ÖTV und GEW stellen ihre Ideen zur Novellierung des Hochschulgesetzes vor: Autonomie für die Unis alleine reicht nicht, wenn der schnöde Mammon fehlt. Gewünschte Studentenzahl: 100.000

von CORINNA BUDRAS

Die Botschaft von ÖTV und GEW im aktuellen Streit um die Novellierung des Hochschulgesetzes ist so einfach wie essenziell. Sie lautet: Mehr Geld für die Hochschulen. Nach Ansicht der ÖTV-Landeschefin Susanne Stumpenhusen reicht die geplante Autonomie der Hochschulen für eine Verbesserung ihrer Situation nicht aus. „Was die Hochschulen jetzt dringend brauchen, ist eine bessere finanzielle Ausstattung“, so Stumpenhusen.

Darüber hinaus fordern die Gewerkschaften von der Wissenschaftsverwaltung, dass die Zahl der Studienplätze wieder erhöht wird, nachdem sie in einer Jahre andauernden Kürzungswelle bis auf 85.000 Plätze zusammengestaucht wurde. Nach ihren Wünschen sollen in den nächsten Jahren wieder 100.000 Studienplätze zur Verfügung stehen: „Das ist auch im Interesse des Wirtschaftsstandortes Berlin.“

Mit diesen Forderungen mischen sich jetzt auch die Gewerkschaften ein in den Streit um die Hochschulreform. Dieser war entbrannt, nachdem Wissenschaftssenator Christoph Stölzl (CDU) im November letzten Jahres die ersten Eckpunkte für die Novellierung des Hochschulgesetzes vorstellte. Im Januar legte Stölzl dann einen entsprechenden Referentenentwurf vor, der jedoch wenig später wegen Streitereien innerhalb der Koalition auf Eis gelegt wurde. Kerngedanke dieses Referentenentwurfes: Die Politik soll sich aus der Detailsteuerung der Hochschulen zurückziehen und nur noch in den wichtigen hochschulpolitischen Fragen aktiv werden.

Auf breite Ablehnung stießen bei den Gewerkschaften erwartungsgemäß die von Wissenschaftssenator Senator Stölzl vorgesehenen Studiengebühren für Langzeitstudenten. Aber auch die geplante Einführung des Landeshochschulrates, der aus auswärtigen Experten zusammengestellt werden soll, finden sie „überflüssig“. Folker Schmidt, Vorsitzender der Wissenschaftsabteilung der GEW, sieht bei diesem Plan die Mitbestimmung der Hochschulen gefährdet. Die bereits bestehenden Kuratorien mit einer breiten gesellschaftlichen Beteiligung hätten sich bereits bewährt, so Schmidt. „Warum sollten Leute aus anderen Bundesländern, die weder die Stadt noch die Struktur kennen, die Geschicke der Unis in Berlin bestimmen?“

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen