unterm strich:
Der „Hollywood Reporter“ meldet, dass sich „Filmproduzenten“ die Leinwandrechte an Douglas Couplands Roman „Generation X“ gesichert hätten. Kein Wunder, dass diese Herrn ungenannt bleiben wollen, hängen sie mit dem 90er-Jahre-Ich-bin-jung-und-doch-schon-ausgebrannt-Plot der Zeit doch ein Jahrzent und mindestens drei Generationen hinterher. Für alle, die den Überblick verloren haben: Seit gestern ist „Generation 0“ angesagt, das sind „people who have material success but an aching emptiness on the inside“. Sagt Michael Jackson. Nicht in einer seiner Schmonzen, sondern vor der altehrwürdigen Oxford Union, wo der schmerzende Superstar am Dienstagabend als jüngster Vertreter „in a long line of political leaders and celebrities“ sprach. Und Jackson weiß, wovon er redet. Gekommen war er, um seine Charity-Organisation „Heal the Kids“ zu promoten, aber als die Sprache auf seine eigene Kindheit kam, brach er 20 Sekunden lang in Tränen aus, wie die BBC mitgestoppt hat. Fans im Publikum heulten gleich mit, David Johnson, selbst Mitglied der Oxford Union, nannte den Auftritt „disgraceful“. Er kenne würdige Personen, die in Oxford nicht mehr disputieren würden, weil sie den Eindruck hätten, selbst Kermit der Frosch dürfe hier sprechen.
Vergessen sie den „Hollywood Reporter“, vergessen Sie die BBC, die taz nennt den wahren Hintergrund für Mr. Jacksons Heularie: Am Montagabend fand in New York City die Charity-Aktion „Movie Action for children“ statt. Auf Initiative von Liam Neeson versteigerte Sotheby’s Memorabilia von Hollywood-Prominenz; der Erlös geht an Unicef, die in Sambia, Simbabwe und Elfenbeinküste Maßnahmen gegen die HIV-Übertragung von Müttern auf ihre Babys unterstützt. Mel Gibsons Schwert aus dem Epos „Braveheart“ wurde für 170.000 Dollar ersteigert, Neesons Degen aus „Star Wars: Episode I“ für 50.000 Dollar und die Peitsche, mit der „Indiana Jones“ alias Harrison Ford hantierte, erzielte 74.000 Dollar. Und nun, Achtung: Freund Michael Jackson versprach Interessenten einen persönlichen Anruf an ihrem nächsten Geburtstag. Das wollte sich aber nur einer antun. Und der machte gerade mal 1.000 Dollar locker. Das muss wehtun!
Und nun zur Abwechslung etwas Interessantes aus dem Filmwesen: Rapper Eminem wird gegen eine Aufwandsentschädigung von vier Millionen Dollar mit seinem Kollegen DMX unter der Regie von Joseph Kahn einen Film drehen. Worum es in „Lazarus“ gehen wird? Achtung, Überraschungsplot: um einen Guten, einen Bösen und die Herrschaft in der Welt des HipHop.
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