Bahnhofsmission auf Gleis 1

■ Träger einigen sich auf neue Zwischenlösung

Die Bahnhofsmission bleibt ihrem Namensgeber erhalten. Die Caritas, der Verein für Innere Mission (VIM) und die Deutsche Bahn AG einigten sich jetzt darauf, die Einrichtung aus dem Container vor dem Bahnhof ab Juni auf Gleis 1 zu verlegen. „Das wird eine Heimat für zwei bis vier Jahre“, so Pastor Hans-Jürgen Wiesenbach vom VIM, „und dann müssen wir uns um eine langfristige Lösung bemühen.“

Die Bahn will vor allem kaufkräftige KundInnen in ihre frisch renovierten Hallen locken und hat daher kein Interesse daran, dass Caritas und VIM einen Ruheraum jenseits des Konsums aufbauen. Den bisherigen Standort im Gleistunnel hat die Bahn daher unlängst verwehrt. Pfarrer Wiesenbach fürchtet eine bundesweite Entwicklung: „Uns macht die Tendenz zu schaffen, dass unsere Arbeit nicht mehr in zentraler Lage gewünscht ist.“ Das hieße schließlich, dass die Missions-Klientel nicht im Zielpunkt der Deutschen Bahn stünde. Diese Haltung des Verkehrsunternehmens sei fragwüdig.

Zwar gibt es für die Bahnhofsmission keine Chance, ins Hauptgebäude zu kommen. „Da ist die Bahn knallhart geblieben“, sagt Wiesenbach. Er hoffe aber, dass die Mission auch wegen der öffentlichen Reaktionen für den Gleis-Standort gut ausgestattet wird. „Sogar die Sozial-Deputation hat gestern ihr Befremden über das Vorgehen der Bahn ausgedrückt.“ juka