: wirtschaft und bevölkerung
Die Strukturschwäche ist ein altes Leiden
Die Abwanderung aus der Region Uecker-Randow an der polnischen Grenze ist nicht neu: Im 19. Jahrhundert sind viele Bewohner aus den Dörfern der Region in die USA und nach Australien gegangen.
Schon der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm wollte die Strukturschwäche bekämpfen, indem er in der Grenzregion zwischen Uckermark und Vorpommern im ausgehenden 17. Jahrhundert französische Hugenotten ansiedeln ließ.
Die DDR-Führung setzte auf landwirtschaftliche Großbetriebe, deren Monostruktur erhalten geblieben ist. In den 50er-Jahren sollte ein FDJ-Jugendobjekt neue Impulse schaffen. Dauerhaft schaffte dies nur die NVA mit ihren Kasernen bei Torgelow und Eggesin. Dass Arbeiter in die Kombinate nach Bitterfeld, Leuna und Schwedt abwanderten, war an der Tagesordnung.
Pasewalk mit seinen rund 15.000 Einwohnern ist die Hauptstadt des Uecker-Randow-Kreises. Seit zwei Jahren zahlt die Stadt 1.000 Mark Begrüßungsgeld an jedes Neugeborene. Dennoch muss der Kreis im Osten Mecklenburg-Vorpommerns fast zehn Prozent Bevölkerungsrückgang seit 1990 verkraften. Die Arbeitslosenqote lag im Februar bei 26,9 Prozent.
Derzeit wohnen nur gut 50 Personen pro Quadratkilometer im Landkreis mit seinen insgesamt 86.000 Einwohnern. Im gesamten Bundesland lebten zum Jahresende 1999 rund 88.000 Personen weniger als zehn Jahre zuvor, bei einer Einwohnerzahl von derzeit knapp 1,8 Millionen.
Der Anteil dieses Bundeslandes am deutschen Bruttoinlandsprodukt beträgt 1,4 Prozent (1999).
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