unterm strich:
Beim Panafrikanischen Film- und Fernsehfestival in Burkina Faso kam es zu einer Geschichtsdebatte: Der Regisseur Roger Gnoan M’balla erzählt in seinem Film die Geschichte von Adangaman, einem afrikanischen König aus dem Gebiet um den Golf von Guinea, der Gefangene gegen Waffen und Schnaps an europäische Sklavenhändler verkauft hatte. Vielerorts in Afrika diskutierte Forderungen nach einer Wiedergutmachung für die Nachfahren des Sklavenhandels steht Gnoan M’balla zwiespältig gegenüber. „Ohne einheimische Kollaborateure wäre es den Europäern nie gelungen, sich unseres Kontinents zu bemächtigen und unsere stärksten Kinder zu stehlen“, stellte er fest. Ein Ende dieser Debatte hatte kürzlich auch Senegals Bestseller-Präsidentin Hera Lind, nein, falsch, richtig ist natürlich: Senegals Präsident Abdoulaye Wade gefordert. Er wies das Konzept einer Wiedergutmachung für die Sklaverei als „kindisch“ zurück. „Durch die Versklavung anderer Schwarzer haben es afrikanische Könige erst möglich gemacht, dass ihre eigenen Söhne in der Neuen Welt zu Sklaven wurden“, meinte auch der Journalist Mafarma Sanogo, der während des Festivals in Ouagadougou die Diskussionsforen organisiert hatte. „Von wem sollten wir denn heute Wiedergutmachung fordern?“
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