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Kein Platz für Räder

■ Behörde will keine Parkplätze opfern

Die Verwaltung tut sich schwer mit den RadfahrerInnen. Zwar soll die Förderung des Fahrradfahrens laut Koalitionsvertrag ein Schwerpunkt der rot-grünen Verkehrspolitik sein, und auch das Schaffen von Fahrrad-Abstellanlagen ist explizit im Verkehrsentwicklungsplan erwähnt – doch wenn es um konkrete Entscheidungen geht, handeln die Beamten wie eh und je.

Das jüngste Beispiel hierfür stammt aus Eimsbüttel. Die GAL beantragte, vor ihrer Geschäftsstelle im Stellinger Weg sechs Fahrradbügel aufstellen zu dürfen. Auf eigene Kosten. Trotzdem steht bis heute kein einziger Bügel. „Ich mache einige Jahre Verkehrspolitik im Bezirk“, ärgert sich der GAL-Abgeordnete Matthias Christen, „doch das ist jetzt die Krone“.

Für die zwölf Fahrradstellplätze hätten zwei Auto-Parkplätze weichen müssen – zuviel in den Augen der Innenbehörde. Der enorme Parkdruck und die Bedürfnisse des Wirtschaftsverkehrs ließen einen Verzicht auf die beiden Parkplätze nicht zu, teilte Innen-Staatsrat Wolfgang Prill (SPD), den konsternierten GALiern mit. Dass es im Stellinger Weg hunderte Parkplätze gibt und gegenüber dem GAL-Büro eine Ladezone für den Wirtschaftsverkehr, focht ihn nicht an.

Als Kompromiss bot Prill zunächst zwei, zwischen einen Baum und eine Einfahrt gequetschte Bügel an, dann die Aufhebung eines Parkplatzes. Im Übrigen nutzten die RadlerInnen bereits die Baumschutzbügel in der Straße als diebstahlsichere Stellplätze. Christen reagierte enttäuscht: Dass auf diese Weise der Koalitionsvertrag torpediert werde, sei „wirklich ein Trauerspiel“. Gernot Knödler

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