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Neue Seuchenwelle

Britische Experten glauben, MKS unter Kontrolle zu haben – trotz neuer Fälle. Transportverbot in Deutschland

LONDON/MÜNCHEN ddp/ap ■ Knapp drei Wochen nach Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) kämpft Großbritannien gegen eine zweite Welle der Krankheit, die nach Schafen und Schweinen zunehmend auch den Rinderbestand erfasst. Die Zahl der betroffenen Höfe erhöhte sich nach Angaben von Landwirtschaftsminister Nick Brown bis gestern auf 151. Dessen ungeachtet erklärte er, die Lage sei unter Kontrolle. Am Vortag hatte Chefveterinär John Scudamore eingeräumt, dass das Ausmaß der Epidemie die Behörden überrumpelt habe.

Laut Scudamore sind inzwischen 713 Höfe unter Quarantäne, 141 weitere werden vom Landwirtschaftsministerium überwacht. 73.000 Tiere wurden bereits vorsorglich getötet, weitere 27.000 stehen auf der Liste. Der Chefveterinär sagte aber auch, man habe alles getan, um die Seuche einzudämmen. Dabei sei das in Großbritannien seit zwei Wochen geltende Transportverbot sehr hilfreich gewesen. Er sei der Überzeugung, dass alle bisher bekannt gewordenen Fälle miteinander verbunden seien. Vermutlich sei die Seuche durch den Transport infizierter Schafe vor dem 23. Februar ausgelöst worden.

Für die anderen europäischen Länder setzt die EU-Kommission ebenfalls auf Transportverbote. Seit Samstag dürfen Klauentiere in Deutschland nur nach vorheriger Genehmigung und unmittelbar von Hof zu Hof oder direkt zum Schlachtbetrieb gebracht werden. Vor und nach der Fahrt muss das Fahrzeug desinfiziert werden. Das Verbot gilt vorerst bis zum 27. März. Polizeibeamte und Amtstierärzte kontrollieren die Einhaltung. Bei Verstößen drohen Geldstrafen bis zu mehreren tausend Mark und Strafmaßnahmen der Gewerbeaufsichtsämter.

Seit Ende Februar sind bereits die Viehmärkte und Sammelstellen für Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine geschlossen.

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