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Albaner erobern Ritterburg

Albanische Rebellen liefern sich Gefechte mit makedonischen Polizisten in der Umgebung der Stadt. Die Nato hält den Konflikt für begrenzt und will nicht eingreifen

TETOVO/SKOPJE dpa/ap/rtr ■ Albanische Rebellen und die makedonische Polizei haben sich gestern erneut Kämpfe rund um die westmakedonische Stadt Tetovo geliefert. Es gab zunächst keine offiziellen Angaben über eventuelle Opfer. Die Rebellen hatten in der Nacht zum Donnerstag die alte Burg Kale nur einige hundert Meter vom Stadtzentrum entfernt eingenommen.

Rund um Tetovo sei starkes Feuer aus automatischen Waffen zu hören, berichteten Augenzeugen vor Ort. Praktisch die ganze Stadt liege nun in Reichweite von Scharfschützen. Die Rebellen der UČK kontrollierten von der Anhöhe aus das ganze Gebiet. In der Stadt seien alle Schulen und viele Geschäfte geschlossen, hieß es weiter. Makedonische Polizisten blockierten seit dem Morgen die Zufahrtsstraßen zu den Bergregionen.

Zahlreiche Makedonier, die eine Minderheit in der Stadt bilden, verließen gestern Tetovo, vor allem die Vororte nahe der Kampfzonen. Unter ihnen waren viele Frauen und Kinder. Vor den Tankstellen bildeten sich lange Staus. Die Albaner stellen etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung Makedoniens.

Am Vortag waren bei den Kämpfen mit den Rebellen 15 Polizisten und drei Zivilisten verletzt worden; ein Mensch kam ums Leben. Die Lage in der Stadt selbst war am Morgen ruhig, aber gespannt. Die makedonische Regierung wurde zu einer Krisensitzung einberufen.

Die Nato erklärte gestern in Brüssel, sie stehe Schulter an Schulter mit der makedonischen Regierung. Zugleich machte die Allianz aber deutlich, dass sie keine Kampftruppen entsenden werde. Ein Nato-Vertreter, der anonym bleiben wollte, bezeichnete den Konflikt als interne Angelegenheit Makedoniens.

Trotz der anhaltenden und sich geografisch ausweitenden Gefechte hält die Nato den Konflikt für begrenzt. Die Zahl der albanischen Rebellen in dem Gebiet sei gering, sie seien politisch isoliert und allem Anschein nach habe Makedonien die Situation unter Kontrolle, sagte ein Sprecher der Nato am Donnerstag in Brüssel.

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