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Bush sorgt für dicke Luft

Trittin äußert sich besorgt über US-Entscheidung, den Kohlendioxidausstoß nicht zu senken

BERLIN dpa ■ Die Entscheidung des amerikanischen Präsidenten George W. Bush, den Kohlendioxidausstoß von Kraftwerken nicht zu senken, hat auch bei der Bundesregierung „große Sorge“ ausgelöst. Das geht aus einem gestern veröffentlichten Brief von Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) an die Leiterin der US-Umweltschutzbehörde, Christine Whitman, hervor.

Trittin schrieb, er verstehe, dass die neue US-Regierung ihre Position zum internationalen Klimaschutzprozess noch nicht abgeschlossen habe. Die Vereinbarungen von Kioto aus dem Jahr 1997 über die Verringerung von Treibhausgasen könne aber nicht zur Disposition stehen. Sie müssten auf der 6. Weltklimakonferenz im Juli in Bonn durch einvernehmliche Entscheidungen ausgefüllt werden. „Wir sollten alles daransetzen, in gemeinsamer transatlantischer Verantwortung für den Klimaschutz in der Konferenz einen Durchbruch zu erzielen“, betonte Trittin. Ein Scheitern dieses Weges wäre für viele Länder, die wachsende Schadstoffemissionen aufweisen, eine bequeme Ausrede, warnte der Minister.

Ungewöhnlich scharfe Kritik richtete der SPD-Umweltexperte Michael Müller an die Adresse des US-Präsidenten. Bush habe „kalt, frech, scheinbar ohne Regung und Skrupel“ sein Wahlversprechen gebrochen, den Kohlendioxidausstoß von Kraftwerken zu reduzieren.

Die Entscheidung von Bush, die im Widerspruch zum Protokoll von Kioto steht, war international auf Kritik gestoßen. Das Protokoll verpflichtet die Industriestaaten, den Ausstoß wichtiger Treibhausgase im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 um 5,2 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.

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