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Tief, tiefer, Wilhelmshaven?

■ Niedersachsen dementiert Bericht über Standortentscheidung

Wenn es nach dem Weser Kurier geht, ist die Entscheidung über den neuen Tiefwasserhafen gefallen: Wilhelmshaven habe den Zuschlag bekommen, Cuxhaven werde leer ausgehen. So interpretierte die Zeitung Äußerungen des niedersächsischen Staatssekretärs Helmut Holl bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen der Neuen Hanse Interregio im Bremer Rathaus. Holl hatte den Tiefwasserhafen in eine Reihe mit anderen Verkehrsprojekten wie der A 31 und einer möglichen Transrapidtrasse von Amsterdam nach Hamburg gestellt.

Holl selbst will indessen keine Entscheidung vorweggenommen haben. Ein niedersächsischer Regierungssprecher wies den Zeitungsbericht als „reine Spekulation“ zurück. Eine endgültige Entscheidung werde eine Arbeitsgruppe der drei beteiligten Länder wie geplant erst am 30. März fällen. Auch sein Hamburger Kollege betonte, Hamburg werde „alles tun, um seine Interessen zu wahren“. Hamburg favorisiert den Standtort Cuxhaven, wird sich aber wahrscheinlich nicht durchsetzen können. Niedersachsen hatte sich schon früh für einen Hafenbau in Wilhelmshaven ausgesprochen, weil dort das Erweiterungspotenzial größer ist. Sollten sich die Hamburger nicht überzeugen lassen, könnten Niedersachsen und Bremen das Projekt auch eigenständig realisieren, heißt es aus Kreisen der niedersächsischen Landesregierung. jank

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